Seltenes Naturschauspiel Erste partielle Sonnenfinsternis seit Jahren am Donnerstag zu sehen

Darmstadt · Spektakel am Mittagshimmel: Erstmals seit sechs Jahren ist am Donnerstag, 10. Juni, über Deutschland wieder eine partielle Sonnenfinsternis zu sehen. Wo und wann das seltene Naturereignis zu beobachten ist – und was man dabei beachten sollte.

 Der Mond hat sich vor die Sonne geschoben. Das letzte Mal gab es in Deutschland vor sechs Jahren eine teilweise Sonnenfinsternis (Archivbild).

Der Mond hat sich vor die Sonne geschoben. Das letzte Mal gab es in Deutschland vor sechs Jahren eine teilweise Sonnenfinsternis (Archivbild).

Foto: dpa/Olivier Maire

Es hat eine Weile gedauert, aber nun dürfen sich Hobby-Astronomen und Experten wieder freuen auf ein besonderes Ereignis am Sternenhimmel: Rund zwei Stunden lang wird sich am 10. Juni der Neumond teilweise vor die Sonne schieben – im Norden zu rund 20 Prozent und im Süden zu rund sechs Prozent. Eine partielle Sonnenfinsternis nennen das die Experten. Sie entsteht immer dann, wenn der Mond auf seinem Weg um die Erde zwischen die Erde und die Sonne gelangt. Dann wirft er einen Schatten auf die Erde. Von dort kann man sehen, wie er die Sonne ganz oder teilweise verdeckt. Die Sonne ist der Fixstern im Zentrum unseres Sonnensystems. Sie ist rund 400 Mal größer als der Mond. Aber auch in etwa 400 Mal weiter entfernt von der Erde. Daher erscheinen uns Sonne und Mond beim Blick in den Himmel überhaupt annähernd gleich groß. Nur deshalb ist es überhaupt möglich, dass der Mond die Sonne optisch verdecken kann. Steht der Mond direkt in einer Linie zwischen Erde und Sonne, gibt es eine totale Sonennfinsternis. Am Donnerstag ist dies aber nicht der Fall, dann wird die Sonne nur in Teilen vom Mond verdeckt sein, und zwar im Norden stärker als im Süden.

Das Maximum der partiellen Sonnenfinsternis werde in Deutschland je nach Standort von West nach Ost zwischen 12.20 und 12.40 Uhr zu beobachten sein, teilt die Vereinigung der Sternenfreunde mit. Rund eine Stunde zuvor beginne der Mond sich in selber Richtung aus Sicht der Erde vor die Sonne zu schieben. Eine Stunde nach dem Maximum ist das Spektakel vorbei. Die Sternfreunde warnen davor, die partielle Finsternis ohne spezielle Sonnenfinsternisbrille zu beobachten.

Weiter im Norden wird das Ereignis spektakulärer: Im nördlichen Asien, der Arktis und auf Grönland gebe es eine Zone zentraler Verfinsterung, hieß es weiter. Dort schiebe sich der Trabant zentral vor die Sonne. Für eine totale Sonnenfinsternis sei der Mond allerdings am 10. Juni zu weit von der Erde entfernt, es bleibe ein schmaler Lichtring um den Mond zu sehen.

Dass der Mond zwischen Erde und Sonne steht, kommt selten vor. Rund 27 Tage und sieben Stunden dauert es, bis der Mond einmal seine Kreisbahn um die Erde absolviert hat. Dazu dreht er sich in etwa der gleichen Zeit um seine eigene Achse. Durch die Neigung der Mondbahn zieht der Trabant meist ober- oder unterhalb der Sonne vorbei. Die nächste Sonnenfinsternis, die auch in Deutschland zu sehen sein wird, soll es nach Angabe der Vereinigung Sternenfreunde am 25. Oktober 2022 geben.

Die Sternfreunde wollen Fotos der Sonnenfinsternis am 10. Juni über soziale Medien verteilen. Die Gesellschaft Deutschsprachiger Planetarien will das Ereignis live streamen.

(mit dpa)
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