Bundeswehrkaserne in Bückeburg Soldatin vergewaltigt und in Spind gesperrt

Bückeburg · In einer Kaserne im niedersächsischen Bückeburg ist eine junge Soldatin vergewaltigt worden. Der noch unbekannte Täter soll die Unteroffizierin anschließend gefesselt und in einen Spind gesperrt haben. Nach dem Täter werde noch gesucht, sagte Klaus Jochen Schmidt, Sprecher der Staatsanwaltschaft Bückeburg, am Donnerstag.

Laut Medienberichten soll es sich bei dem Opfer um eine junge Unteroffizierin aus der Bückeburger Heeresfliegerwaffenschule handeln. Nach der Tat am Sonntagabend soll der Täter ihr ein Mobiltelefon in den Spind gelegt haben, damit sie Hilfe rufen konnte. Ob das angesichts der Fesselung möglich war, ist jedoch unklar, ebenso wie die Umstände ihrer Befreiung.

Die Staatsanwaltschaft machte zu den genauen Tatumständen oder dem Alter der Frau keine Angaben. Man arbeite "mit Hochdruck" an der Aufklärung des Falls, sagte Schmidt. Auch die Feldjäger sind in den Fall eingeschaltet, sagte ein Sprecher des Heeresamtes in Köln. Die junge Frau werde psychologisch betreut, sagte er. Mit Soldaten aus ihrem Bekanntenkreis würden Gespräche geführt.

Noch ist aber unklar, ob der Verdächtige unter den Soldaten zu finden ist. Er könne nicht ausschließen, dass möglicherweise jemand von außen in die Kaserne eingedrungen ist, sagte Schmidt.

Der Wehrbeauftragte des Bundestages hat den Vorfall gemeldet bekommen. Ob es eine weitere Überprüfung gebe, sei aber noch unklar, sagte sein Sprecher. Zunächst müssten Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln. Ein solcher Vorfall sei jedoch sehr ungewöhnlich. Im Jahresbericht des Wehrbeauftragten für das Jahr 2011 heißt es lediglich, dass "frauenfeindliches Verhalten, entsprechende Bemerkungen durch Kameraden oder Vorgesetzte oder sexuelle Belästigung vereinzelt berichtet" worden sei.

(dpa/dapd)
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