Gesetz für Ende des Jahres geplant Solarium-Verbot für Jugendliche

Berlin (RPO). Minderjährige sollen sich nicht mehr unterm Solarium bräunen dürfen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf sei Bestandteil des geplanten Umweltgesetzbuches, sagte Umweltminister Gabriel. Verabschiedet werden solle das Gesetz möglichst noch dieses Jahr.

Gesetz für Ende des Jahres geplant: Solarium-Verbot für Jugendliche
Foto: ddp

Verabschiedet werde das Gesetz "noch in diesem Jahr, spätestens aber im ersten Halbjahr 2009", sagte Gabriel am Mittwoch bei der Vorstellung des Jahresberichts 2007 des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in Berlin.

Insbesondere für Minderjährige, die regelmäßig ins Sonnenstudio gehen, erhöhe sich das Hautkrebsrisiko "erheblich". Daher solle auf Gesetzesebene "ein klares Nutzungsverbot für Kinder und Jugendliche ausgesprochen werden".

BfS-Präsident Wolfram König verwies darauf, dass in den vergangenen Jahren ein ständiger Anstieg der Hautkrebs-Erkrankungen registriert worden sei. Mittlerweile gebe es 140.000 Neuerkrankungen pro Jahr, die hauptsächlich durch UV-Strahlenbelastung verursacht würden. Dabei werde die UV-Strahlung gerade bei Kindern und Jugendlichen häufig unterschätzt. "80 Prozent der UV-Lebensdosis erhält man im Alter bis zu 18 Jahren", erläuterte König. Der Körper reagiere darauf erst nach Jahren oder Jahrzehnten.

Vor allem bei Jugendlichen sei Aufklärung hierüber notwendig, betonte König. "Die Haut vergisst gerade in jungen Jahren nichts." Die Ursachen einer Hautkrebserkrankung könnten viele Jahre zurückliegen. "80 Prozent der UV-Lebensdosis erhält man im Alter bis zu 18 Jahren", sagte König. "Der Körper reagiert erst nach vielen, vielen Jahren."

Eltern sollten dafür sorgen, dass ihre Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit der Sonne lernen. Kinder unter zwei Jahren sollten der Sonne gar nicht ausgesetzt werden.

König warnte aber auch vor den durch das radioaktive Radon verursachten Risiken. Das Edelgas, das vor allem in den Mittelgebirgen vorkommt, kann man weder riechen noch schmecken. Das Einatmen von größeren Radonmengen sei inzwischen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs nach dem Rauchen, sagte König. Rund 1900 Menschen pro Jahr stürben in Deutschland an den Folgen der Radonbelastung.

Er betonte zugleich, dass es bei einer Früherkennung von Hautkrebs gute Heilungschancen gebe. Seit Anfang Juli bieten die Krankenkassen kostenlos Untersuchungen zur Früherkennung von Hautkrebs an.

(afp)
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