Hinweise auf weitere Straftaten Soko Levke: Polizei sichert Auto-Spuren

Garlstedt (rpo). In den Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Kindermörder Marc Hoffmann setzt die Soko Levke auf der Suche nach weiteren Straftaten auf Spuren aus Hoffmanns Auto. Kriminalbeamte untersuchten in den vergangenen Monaten akribisch den gesamten Innen-und Kofferraum des Wagens. Das teilte der Sprecher der Sonderkommission, Günter König-Kruse, in Garlstedt mit.

"Sollten andere Personen feinste DNA-Spuren in dem Fahrzeug hinterlassen haben, wurden diese gesichert", sagte König-Kruse. Die Auswertung werde vermutlich ein halbes Jahr beanspruchen.

In diesem Zusammenhang ruft die Polizei alle Personen auf, die jemals in Hoffmanns Fahrzeug mitgefahren sind, sich zu melden. In Frage kämen auch Anhalterinnen. Hoffmann fuhr seit Mai 2001 einen blauen Honda Accord mit dem Kennzeichen HB - N 9543. Er war damit im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 04721/573 158 oder bei jeder Polizeidienststelle entgegen.

Laut König-Kruse hat der 31-Jährige gestanden, darin den Leichnam von Levke bis ins Sauerland transportiert zu haben, wo er die sterblichen Überreste in einem Wäldchen am Biggesee versteckte. Die Ermittler gehen davon aus, dass auch Felix mit dem Wagen transportiert wurde.

Auch die achtjährige Levke aus Cuxhaven und wahrscheinlich den gleichaltrigen Felix aus Neu Ebersdorf transportierte Marc Hoffmann in seinem Wagen. Nach seinen eigenen Angaben tötete er die beiden Kinder innerhalb eines halben Jahres. Dies lasse befürchten, dass Hoffmann weitere Taten begangen habe, betonte König-Kruse.

Bis zur vollständigen Auswertung der Spuren kann es den Anagaben zufolge allerdings noch mindestens eine halbes Jahr dauern. Hoffmann hatte gestanden, innerhalb eines halben Jahres die achtjährige Levke aus Cuxhaven und den achtjährigen Felix aus dem Landkreis Rotenburg ermordet zu haben. Wegen dieser Taten wird ihm ab dem 9. Mai vor dem Landgericht Stade der Prozess gemacht.

Die Ermittler befürchten, dass Hoffmann weitere Morde auf dem Gewissen hat. Nach Angaben eines Mithäftlings hatte Hoffmann sechs weitere Morde an Frauen und Kindern gestanden. Bislang habe man dies aber weder belegen noch ausschließen können, sagte Günter König-Kruse.

Den Ermittlern zufolge war Hoffmann häufig ziellos durch die Gegend gefahren, sehr mobil und bundesweit unterwegs gewesen. Die Polizei arbeitet daher derzeit länderübergreifend an einem mehr als ein Jahrzehnt zurückreichenden Bewegungsbild. Dieses Bild soll dann mit ungeklärten Vermissten- und Mordfällen abgeglichen werden.

(afp)
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