Kuriose Gesetzgebung Das sind die verrücktesten Gesetze der Welt

Düsseldorf · Händchenhalten verboten und mit Knoblauch-Fahne bitte nicht ins Kino - was witzig klingt, steht in manchen Teilen der Welt im Gesetzbuch. Das sind die skurrilsten Gesetze und Verordnungen der Welt.

Verrückte Gesetze: Die 20 witzigsten Verordnungen der Welt
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20 verrückte Gesetze aus aller Welt

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Foto: dpa/Dave Hunt

Die Geschichte klingt eigentlich unglaublich. In den USA hat ein Drittklässler 2018 eine Gemeindeverordnung in seinem Heimatort gekippt, die Schnellballschlachten verbot. Fast 100 Jahre lang war sie in der Gemeinde Severance in Colorado gültig. Jetzt ist sue Geschichte, weil sich Dane Best dagegen zur Wehr setzte. Klar ist: Diese Verordnung fällt in jedem Fall in die Kategorie besonders skurriler Gesetze. Und davon gibt es weltweit eine ganze Menge. Wir haben die kuriosesten Fakten gesammelt.

Todesstrafe in Deutschland

Bis zur Wahl in Hessen im Oktober stand dort tatsächlich die Todesstrafe in der Landesverfassung. Der Passus galt seit Ende 1946 und legitimierte die Todesstrafe bei besonders schweren Verbrechen - tatsächliche Gültigkeit hatte er allerdings nicht. Der Grund: In Deutschland gilt „Bundesrecht bricht Landesrecht“ und Artikel 102 des Grundgesetzes erklärt die Todesstrafe für abgeschafft. Bei der Landtagswahl sprachen sich 83,2 Prozent für die Abschaffung des „stillgelegten“ Paragraphen in der Verfassung aus.

Marschieren verboten

Paragraph 27 der Straßenverkehrsordnung regelt es ganz klar: Im Gleichschritt über eine Brücke zu marschieren, ist verboten. Der Grund: die dadurch entstehenden Schwingungen sind schlecht für die Brückenkonstruktion.

Radfahren und Autofahren verboten

Auf Helgoland dürfen Bewohner und Touristen weder mit dem Auto fahren noch mit dem Rad. Das regelt Paragraph 50 der StVo, die sogenannte Sonderregelung für Helgoland.

Majestätsbeleidigung

Diese Erfahrung musste Satiriker Jan Böhmermann machen. Nach seinem „Schmähgedicht“ gegen den türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan und den kontroversen Diskussionen, einer Anklage und massiven politischen Spannungen, entschloss sich die Bundesregierung, den umstrittenen Paragraphen abzuschaffen. Der Paragraph sah vor, dass Beleidigungen gegen ausländische Staatsoberhäupter und Vertretern ausländischer Staaten eine Strafe von bis zu fünf Jahren Haft mit sich ziehen.

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Foto: dpa/Darren Pateman

Urinieren erlaubt

In Großbritannien dürfen Männer in der Öffentlichkeit urinieren, solange es am Hinterreifen des eigenen Autos passiert und die rechte Hand auf dem Auto ist.

Vorfahrt (miss)achten

Wenn ein Autofahrer in Belgien trotz Gegenverkehr wenden will oder muss, hat er solange Vorfahrt, bis er die Geschwindigkeit verringert oder anhält. Wer es schafft, bei voller Fahrt zu wenden, hat also theoretisch Vorfahrt. Natürlich sollte man das doch besser lassen...

Dem Schicksal verpflichtet

Ertrinkende Menschen dürfen in China nicht gerettet werden, weil dies ein Eingriff in ihr Schicksal wäre.

Händchen halten

Im US-amerikanischen Bundesstaat Tennessee ist es Schülern untersagt, mit ihren Partnern in der Öffentlichkeit Händchen zu halten.

Oralsex verboten

Im Bundesstaat Oklahoma ist Oralsex per Gesetz verboten und kann mit einem Jahr im Gefängnis bestraft werden.

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Keine Chance für Grabscher

In einer kleinen Gemeinde in Virginia (USA) droht den Männern bis zu 60 Tage Gefängnis, wenn sie Frauen auf den Hintern klatschen.

Regeln für Feuerwehrmänner

In Huntington (West Virginia) gibt es ganz klare Regeln für Feuerwehrmänner. Im Einsatz ist das Flirten mit Frauen untersagt, auch Hinterherpfeifen ist nicht gerne gesehen.

Verleihen verboten

Im US-Bundesstaat Colorado sollte man den Staubsauger nicht an die Nachbarn verleihen. Ein Gesetz sieht es vor.

Knoblauch streng verboten

Hat man vier Stunden vor dem Besuch Knoblauch gegessen, ist es in der US-amerikanischen Kleinstadt Gary in Indiana verboten, ins Kino oder Theater zu gehen. Auch öffentliche Verkehrsmittel dürfen nicht genutzt werden.

Schlüssel vergessen in der Schweiz

60 Franken Strafe sind fällig, wenn ein Autobesitzer den Schlüssel im Wagen stecken lässt.

Lama-Haltung

Werden Lamas gehalten, dann niemals alleine. Denn das Tierschutzgesetz in der Schweiz sieht vor, dass die Tiere stets in Gruppen gehalten werden. Beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen liest sich diese Regelung wie folgt: „Lamas und Alpakas müssen zusammen mit Artgenossen in Gruppen gehalten werden. Werden sie im Freien gehalten, brauchen sie Schutz vor großer Hitze sowie Nässe und Kälte.“

Hundefleischverzehr

Wer sagt, nur in China essen sie Hunde, liegt falsch: Auch in der Schweiz darf man das. Neben dem Reich der Mitte ist die Schweiz eines der wenigen Länder, in denen Verzehr von Hundefleisch noch erlaubt ist. Nur der kommerzielle Verkauf ist verboten, der Verzehr nicht.

Absätze tragen

Das Tragen von hohen Absätzen in der eigenen Wohnung ist in einigen Schweizer Gemeinden qua Verordnung untersagt: Aus Rücksichtnahme auf die Nachbarn.

(mja)
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