Täter wollten ursprünglich Erwachsenen umbringen Sexual-Mörder des 15-jährigen Murat gestehen

Dillingen (rpo). Vor wenigen Tagen wurden zwei Tatverdächtige in dem Fall des auf mysteriöse Weise ermordeten 15-jährigen Murat gefasst. Nun haben sie den Sexualmord vom 17. Juli gstanden. Der Deutsche und der Schweizer haben ihr Opfer bei Donauwörth westlich von Ingolstadt erstochen. Ursprünglich sollte ein Erwachsener getötet werden.

Dies teilten die Polizeidirektion Dillingen und die Berner Kantonspolizei am Montag mit. Die beiden, ein 41-Jähriger aus dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen und ein 33-Jähriger aus der Schweizer Region Thun, sagten demnach aus, sie hätten ihr Opfer am späten Abend des 12. Juli in Donauwörth getroffen und noch in der Nacht ermordet.

Die Männer waren am vergangenen Freitag festgenommen worden und sitzen in ihren jeweiligen Ländern in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Augsburg ermittelt wegen Mordes zur Befriedigung des Geschlechtstriebs. Staatsanwalt Reinhard Nemetz bestätigte, dass die beiden der Homosexuellenszene zugerechnet werden und Murat offenbar über das Internet kennen gelernt hatten.

Erwachsener sollte ursprünglich das Opfer sein

Laut Nemetz hatten sie Anfang Juli zunächst einen Erwachsenen aus dem Raum Ingolstadt als Opfer auserkoren, der jedoch irgendwie entrinnen konnte. Die Ermittler hoffen, dass sich der Unbekannte bei ihnen meldet.

Details aus den Vernehmungen und zur Tatausführung wurden aus ermittlungstaktischen Gründen weder von den bayerischen noch den Schweizer Behörden bekannt gegeben. Es blieb auch unbekannt, auf welche Weise sich die beiden Verdächtigen kennen gelernt hatten.

Nach bisherigen Angaben war Murat offenbar gefesselt und mit mehreren Messerstichen umgebracht worden. Er wurde fünf Tage nach seinem Verschwinden an einem Waldweg aufgefunden. Der in Asbach-Bäumenheim im Landkreis Donau-Ries wohnende 15-Jährige hatte auf einschlägigen Internetseiten Männerkontakte gesucht.

Auf den 41-Jährigen stieß die Polizei mit Hilfe eines Phantombildes, das auch in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" präsentiert wurde. Es zeigte einen Unbekannten, mit dem Murat zuletzt in Donauwörth gesehen worden war.

Laut Nemetz hatte der 41-Jährige Ausdrucke seines E-Mail-Verkehrs weggeworfen, die dann aber von Ermittlern entdeckt wurden. Er und der Schweizer hatten sich früheren Angaben zufolge per E-Mail intensiv über die Tötung einer männlichen Person ausgetauscht. Die Kantonspolizei Bern kündigte an, bei weiteren Vernehmungen des verhafteten Schweizers würden auch deutsche Beamte zugegen sein.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort