Leichenfund in Essen Sextäter soll kurz nach Freilassung gemordet haben

Essen · Ein Sexualverbrecher soll nur zwei Monate nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis in Essen eine Frau erstochen und im Keller seines Mietshauses versteckt haben. Nachbarn des Mannes hatten die Leiche der 58-Jährigen am Sonntagabend im Keller entdeckt, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Essen am Montag sagte.

Nur wenige Stunden nach dem Fund nahmen die Ermittler den 42 Jahre alten Verdächtigen fest. Die Frau aus Essen galt seit Pfingsten als vermisst. Nach ersten Erkenntnissen kannten sich der mutmaßliche Täter und das Opfer nicht. Die Hausbewohner waren durch den eindringlichen Geruch auf die Leiche im Keller aufmerksam geworden.

Der 42-Jährige sei mehrfach wegen Sexualdelikten vorbestraft und erst vor knapp zwei Monaten aus der Justizvollzugsanstalt Essen entlassen worden, sagte die Sprecherin. "Wir haben Spuren im Haus gefunden, die darauf hindeuten, dass er der Täter war." Die Frau sei mindestens seit ein paar Tagen tot, könnte aber auch direkt nach ihrem Verschwinden am Pfingstmontag getötet worden sein. Sie hatte an dem Morgen des Feiertags ihre Wohnung verlassen und war nicht dorthin zurückgekehrt. Familie und Polizei hatten intensiv nach ihr gesucht.

Gekannt haben sich der 42-Jährige und die ledige Frau aus Essen nach ersten Erkenntnissen der Ermittler nicht. "Wir gehen von einem zufälligen Treffen der beiden aus", sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Tat müsse sich "nicht unbedingt" in dem Keller abgespielt haben. "Es kann auch nur der Ablageort gewesen sein." Der Kellerbereich sei nur Bewohnern zugänglich.

Der mutmaßliche Täter habe zwei Mal zugestochen. Einer der Stiche sei tödlich gewesen, sagte die Sprecherin. Die Tatwaffe sei bislang noch nicht aufgetaucht.

Der verdächtige Hausbewohner äußerte sich nach Auskunft der Staatsanwaltschaft bis zum Montagnachmittag nicht zu der Tat. Im Gefängnis hatte der 42-Jährige bereits zum dritten Mal gesessen. Nach zwei Jahren Haft war er seit Mitte März wieder auf freiem Fuß. "Er stand seitdem unter Führungsaufsicht beim Landgericht Essen", sagte die Sprecherin. So habe er etwa einen Bewährungshelfer an seiner Seite gehabt und eine Therapie machen müssen.

(ots)
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