Mordprozess in Hanau beginnt Sekten-Chefin soll Vierjährigen getötet haben

Hanau · Mehr als 30 Jahre sind seit dem qualvollen Tod eines kleinen Jungen in einer Hanauer Sekte vergangen. Am Dienstag beginnt am Landgericht Hanau der Mordprozess gegen eine nun 72-jährige Deutsche, die als Anführerin der Gruppe gilt.

 Das Land- und Amtsgericht in Hanau.

Das Land- und Amtsgericht in Hanau.

Foto: dpa/Frank Rumpenhorst

Sie soll den Vierjährigen, der in ihrer Obhut gestanden haben soll, am 17. August 1988 in einen Leinensack eingeschnürt, im Badezimmer abgelegt und ihn trotz panischer Schreie seinem Schicksal überlassen haben. Die Angeklagte soll den Jungen laut Anklage als „von den Dunklen besessen“ angesehen haben. Deshalb habe sie beschlossen, ihn zu töten. Der Junge sei nach einem „erbitterten Todeskampf“ gestorben. Vermutlich ist er erstickt.

Die Staatsanwaltschaft sieht das Mordmerkmal der Grausamkeit erfüllt. Zudem habe die Frau aus niedrigen Beweggründen gehandelt. Neu aufgerollt wurde der Fall im Frühjahr 2015 durch neue Aussagen von ehemaligen Mitgliedern der Sekte. Der Rechtsanwalt der Angeklagten hatte den Mordvorwurf stets bestritten.

(felt/dpa)
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