Prozess in Bonn Sechs Jahre Haft für Hackerbanden-Chef

Bonn · Der Drahtzieher einer Internet-Hackerbande ist vom Landgericht Bonn wegen Betrugs und Urkundenfälschung in fast 500 Fällen zu sechs Jahren Haft verurteilt worden.

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Foto: dapd

Der 34-jährige Angeklagte aus Essen hatte gemeinsam mit drei weiteren Bandenmitgliedern unter anderem Daten von T-Online-Kunden ausgespäht und missbraucht, wie das Gericht am Mittwoch berichtete. Auch wurde mit ausgespähten Kreditkarten im Internet eingekauft.

Vor allem hatte die Bande in einem Internet-Auktionshaus fremde Anbieterkonten gehackt und darin nicht existierende Waren wie Elektronikartikel, Computerzubehör, Spiele oder Markenklamotten angeboten. Weit über 1000 Kunden fielen darauf herein. Der Schaden allein hierbei lag bei 100.000 Euro.

In dem aufwendigen Bonner Prozess konnte erstmals im Detail aufgeklärt werden, wie die Hacker arbeiten: Ein 25 Jahre altes Bandenmitglied war in flagranti mit unverschlüsselten PC zu Hause von der Polizei erwischt worden. Der beschlagnahmte Rechner bot erstmalig einen ungefilterten Einblick in die aktive Internet-Kriminalität. Der Bonner hatte im Prozess ein umfassendes Geständnis abgelegt und damit den Drahtzieher der Bande schwer belastet. Der 25-Jährige war bereits im Dezember 2012 zu vier Jahren Haft verurteilt worden.

(lnw/felt)
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