Massive Behinderungen bei Bahn und Flugbetrieb Schwere Unwetter toben über Teilen Deutschlands

Frankfurt/Main · Heftige Unwetter haben am Dienstag in einigen Teilen Deutschlands zu erheblichen Einschränkungen beim Bahn- und Flugverkehr geführt. Durch herabstürzende Äste wurden außerdem mehrere Menschen verletzt. Besonders betroffen waren Regionen in Brandenburg und Hessen.

 Der heiße Sommer wurde am Dienstag in Hessen durch eine kalte Unwetterdusche unterbrochen.

Der heiße Sommer wurde am Dienstag in Hessen durch eine kalte Unwetterdusche unterbrochen.

Foto: dpa, Kai-Uwe Wärner

Aber auch in Sachsen richtete ein heftiger Hagelschauer Schäden an zahlreichen Dächern und Autos an. Auf Thüringens Autobahnen sorgten Gewittergüsse für Aquaplaning und viele Unfälle, die aber meist glimpflich ausgingen.

Durch Blitzeinschläge, heftige Sturmböen und entwurzelte Bäume gab es auf zahlreichen Bahnstrecken Behinderungen. Wie die Deutsche Bahn am Abend mitteilte, mussten alle Fernstrecken von und nach Frankfurt am Main sowie der Abschnitt Nürnberg-Leipzig der ICE-Linie München-Berlin gesperrt werden. Der Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen war vom Nachmittag an wegen Gebäudeschäden gesperrt.

Auch die Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg wurde wegen schwerer Unwetterschäden in Brandenburg teilweise gesperrt. Am frühen Nachmittag hatte nach Bahnangaben eine Windhose mehrere große Bäume westlich von Berlin auf die Gleise stürzen lassen. Zehntausende Reisende waren betroffen. Sie seien eineinhalb bis zwei Stunden länger unterwegs gewesen, weil die Fernzüge über Stendal und Magdeburg umgeleitet wurden. Erst am Mittwoch sollte die Strecke über Nauen wieder voll in Betrieb gehen.

Hunderte Feuerwehreinsätze im Rhein-Main-Gebiet

Das Unwetter über dem Rhein-Main-Gebiet und Südhessen sorgte für Hunderte Feuerwehreinsätze, Bäume wurden entwurzelt, Keller unter Wasser gesetzt und Dächer abgedeckt. An einem Badesee im Kreis Offenbach wurden zwei Jugendliche und ein zweijähriges Kind von einem herabstürzenden Ast getroffen und leicht verletzt. Auf einem Campingplatz in Offenbach-Bürgel stürzte ein Baum auf einen Wohnwagen. Die Besitzerin erlitt eine Platzwunde am Kopf.

In Thüringen kamen Autos auf den Autobahnen bei unangepasster Geschwindigkeit ins Rutschen geraten und mehrfach in den Leitplanken gelandet, wie ein Sprecher der Autobahninspektion Hermsdorfer Kreuz mitteilte. Bis zum Abend habe es keine Schwerverletzten gegeben.
Örtlich ging Hagel nieder. Im Erfurter Ortsteil Hochheim waren die Hagelkörner, die in Blumenrabatten für Schäden sorgten, etwa haselnussgroß.

Am Frankfurter Flughafen musste der Betrieb wegen des starken Sturms immer wieder unterbrochen werden. Die Bodenabfertigung, also das Betanken sowie das Be- und Entladen der Maschinen, wurde für rund 30 Minuten eingestellt. "Das ist bei einem so starken Gewitter mit Wind und Blitzen Routine", sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Einige Starts und Landungen verzögerten sich. "Das wird sich aber im Laufe des Abends wieder einspielen", sagte der Sprecher.

Allerdings warnte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach bereits vor weiteren Unwettern mit Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen, die nicht nur am Dienstag, sondern auch am Mittwoch zu erwarten seien. Zwischenzeitlich ließen Schauer und Gewitter in der Nacht zum Mittwoch kurz nach, hieß es bei den Wetterexperten.

(dpa)
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