Hagelschauer und Gewitter über Deutschland Schwere Unwetter fordern zwei Todesopfer
Frankfurt/Main (RPO). Schwere Unwetter im Süden und Westen Deutschlands haben zwei Menschen das Leben gekostet. Eine 46-jährige Frau in Affalterbach wurde am Freitagabend durch einen Blitzschlag getötet, wie die Polizei Ludwigsburg am Samstagmorgen mitteilte. In Korntal-Münchingen kam am Abend ein 33-jähriger Feuerwehrmann ums Leben. Mehrere Menschen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen wurden bei Gewittern verletzt. Wegen des heftigen Regens musste der Düsseldorfer Flughafen zeitweise geschlossen werden.

3. Juli: Unwetter in NRW
Die Frau in Affalterbach befand sich während eines Gewitters in einem Hundezwinger vor einem Wohnhaus, als ein Blitz in einen Baum neben den Zwinger einschlug und sie tödlich verletzte. Der Feuerwehrmann erlitt einen tödlichen Stromschlag, als er den Keller eines Wohnhauses in Münchingen auszupumpen versuchte. Die Ludwigsburger Polizei übernahm die Ermittlungen.
Überall in Baden-Württemberg waren Straßen überflutet, Keller standen unter Wasser. Im Porsche-Werk in Stuttgart-Zuffenhausen fiel der Strom aus, in die Keller drang massiv Wasser ein, wie ein Sprecher am Samstag sagte. "Es hat uns heftig getroffen", erklärte er. In mehreren Hallen habe Wasser gestanden, auch in der mit Oldtimern. Immer noch sei man dabei, Wasser abzupumpen. "Die Mannschaft bei Porsche ist zurzeit voll beschäftigt."
Flug-Chaos zum Ferienbeginn
Ausgerechnet zu Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen musste der Flugverkehr am Düsseldorfer Flughafen am Freitagabend für mehr als eine Stunde eingestellt werden. Bei einem schweren Gewitter fielen dort bis zu 57 Liter Regen pro Quadratmeter. Von 18.00 Uhr bis 19:20 Uhr wurde der Flugverkehr ausgesetzt, zwei Maschinen aus Frankfurt und Birmingham mussten zum Flughafen Köln/Bonn umgeleitet werden, wie der Betreiber mitteilte. Es kam zu Verspätungen bis zu 120 Minuten. Die Flughafenfeuerwehr musste auf dem Airportgelände mehrere Gebäude auspumpen - unter anderem auch im Ankunftsbereich. Der Flugbetrieb normalisierte sich nur langsam wieder.
Auch in anderen Teilen des Bundeslandes lösten Unwetter ein Chaos aus. Mehrere Personen wurden durch Blitzschläge verletzt, wie Polizei und Feuerwehr mittelten. In Düsseldorf fiel in einem Krankenhaus wegen Überschwemmung der Strom aus. In den Kellern stand das Wasser bis zu 1,5 Meter hoch. Der S-Bahnhaltepunkt am Flughafen wurde von den Wassermassen überflutet. Brücken waren nicht mehr passierbar, auf den Straßen stand das Wasser bis zu 50 Zentimeter hoch. Laut Feuerwehr gab es rund 450 Einsätze.
Verkehrsunfälle
Bei Ratingen kam es auf der Autobahn A 52 vermutlich durch Aquaplaning zu einem schweren Verkehrsunfall, bei dem ein Person leicht und eine weitere schwer verletzt wurden. Starker Hagel, Starkregen und Sturm führten auch im Kreisgebiet Neuss flächendeckend zu Überflutungen. Fahrbahnsenken und Unterführungen wurden überflutet, Kanaldeckel weggespült, Bäume stürzten um. Hunderte von Notrufen gingen bei Polizei und Feuerwehr ein.
In Bayern waren die Feuerwehren ebenfalls im Dauereinsatz. Keller liefen voll, Straßen wurden überflutet. Besonders betroffen war Oberbayern.
Wetteraussichten
Nach den heftigen Unwettern hat sich die Wetterlage in Nordrhein-Westfalen beruhigt. Für das Wochenende erwartet der DWD ruhiges Hochsommerwetter, ehe es am Sonntagabend erneut zu heftigen Regenfällen und Gewittern kommen kann. Allerdings werden diese Unwetter nicht so heftig wie am Freitag sein. Damit sei der Sommer für NRW vorerst vorbei, erklärte ein Sprecher des DWD weiter. Ab Dienstag werde das Wetter unbeständiger und die Temperaturen könnten unter die 20-Grad-Marke rutschen.