Skandal im mittelfränkischen Weißenburg Schulleiterin wünscht Kindern "Sieg Heil"
Weißenburg · Es ist der Tag vor den Faschingsferien: Die Siebt- und Achtklässler der Staatlichen Realschule im mittelfränkischen Weißenburg stehen mit ihren selbstgebauten Fahrzeugen beim alljährlichen Mausefallenrennen am Start. Doch nicht der Wettbewerb, sondern die Rektorin sorgt für Aufsehen.
Wie "Süddeutsche.de" berichtet, wünscht sie ihren Schülern zum Start viel Glück - und "Sieg Heil". Der NS-Gruß sei ihr so rausgerutscht, sagt sie jetzt um Schadensbegrenzung bemüht.
Das Mausefallenrennen an der Realschule in Weißenburg ist an sich eine pfiffige Angelegenheit. Die Schüler basteln phantasievolle Mini-Fahrzeuge und setzen sie mit dem Klappmechanismus einer Mausefalle in Gang. So auch am vergangenen Freitag. Doch dann geriet die Schulleiterin aus der Spur.
Die anwesenden Lehrer reagierten dennoch geschockt; manche seien sogar von irritierten Schülern angesprochen worden. Ein solches Verhalten sei völlig unakzeptabel und dürfe jemandem in dieser Position niemals passieren, heißt es aus dem Kollegium.
Auch dem Landrat fehlen die Worte
Kritik an der Schulleiterin kommt dem Bericht zufolge auch vom Weißenburg-Gunzenhausener Landrat Gerhard Wägemann. "So etwas geht partout nicht, vor allem nicht vor Schülern", sagte der CSU-Politiker. "Mir fehlen die Worte."
Ob es dienstrechtliche Konsequenzen geben wird, ist jedoch unklar. Das Verhalten der 43-jährigen Schulleiterin werde "Gegenstand einer rechtlichen Würdigung werden", erklärte das Bildungsministerium am Montag auf Anfrage von "Süddeutsche.de". Zugleich verwies ein Ministeriumssprecher darauf, dass sich die Schulleiterin unmittelbar, nachdem ihr ihre Wortwahl bewusst geworden sei, "entschuldigt und von jeglichem verfassungsfeindlichen Gedankengut und Tun distanziert" habe. Sie sei politisch eher grün, so die Leiterin.
"Mir ist das rausgerutscht und nun kann ich es leider nicht mehr rückgängig machen", ergänzte sie.