Polizei-Gewerkschaft "Schule kann kein Hochsicherheitstrakt sein"

Berlin/Passau (RPO). Nach dem Amoklauf von Ansbach hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, hervorgehoben, dass sich eine Schule nicht in einen "Hochsicherheitstrakt" verwandeln lässt.

Amoklauf in Ansbach: 18-Jähriger verletzt Mitschüler
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"Schulen haben meist mehrere Eingänge, es gibt meist nur Hausmeister und Sekretärin, es ist Bewegung, Kommen und Gehen", sagte Freiberg der "Passauer Neuen Presse" vom Samstag. "Da kann man keine Zugangsbeschränkungen machen."

Freiberg bekräftigte seine Forderungen für sicherere Schulen: So müssten Notfallpläne "ernsthaft geübt werden", betonte der GdP-Vorsitzende. Denn dadurch könnten Leben gerettet werden. Auch würden für alle Schulen Notruf- beziehungsweise Lautsprechersysteme benötigt. Zur Vorbeugung müsse es "ausreichend Schulpsychologen geben".

An die Adresse der Politik sagte Freiberg: "Wenn Taten wie jetzt in Ansbach passieren, reagiert die Politik immer mit dem gleichen Reflex: Können wir nicht ein neues Gesetz machen oder ein bestehendes verschärfen?" Wenn es aber darum gehe, wirklich Hilfe zu leisten, passiere nichts.

Das alles sei ein "Herumreden und sich Drücken vor der Wahrheit, die da lautet: Wer im Sicherheitsbereich etwas tun will, muss Geld in die Hand nehmen" - etwa für mehr Polizei, für mehr Schulpsychologen und mehr Notruf- und Kommunikationssysteme.

(AFP/felt)
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