Schütze festgenommen 21-Jähriger schoss in Bremerhavener Schule mit Armbrust

Update | Bremerhaven · In Bremerhaven ist an einer Schule nach Polizeiangaben am Donnerstagvormittag eine Beschäftigte der Schule durch Schüsse verletzt worden. Die Tatwaffe ist gefunden, der 21-jährige Mann in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden. Die Ermittlungen werden am Freitag fortgesetzt.

 An einem Gymnasium in Bremerhaven ist am Donnerstagvormittag geschossen worden.

An einem Gymnasium in Bremerhaven ist am Donnerstagvormittag geschossen worden.

Foto: dpa/Sina Schuldt

Nach der Attacke in einem Gymnasium, bei der eine Schulbeschäftigte lebensgefährlich verletzt wurde, werden an diesem Freitag die Ermittlungen fortgesetzt. Ein 21-Jähriger soll mit einer Armbrust auf die Mitarbeiterin der Schule in Bremerhaven geschossen haben. Kurz nach dem Angriff nahm die Polizei den Verdächtigen in der Nähe des Tatorts fest. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.

Die Tatwaffe wurde nach Polizeiangaben beschlagnahmt, ebenso eine Schreckschusswaffe und zwei Messer. Das Amtsgericht Bremerhaven erließ am Donnerstagabend einen Haftbefehl gegen den 21-Jährigen, er wurde laut Polizei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.

Die Opferschutz-Organisation Weißer Ring hat den betroffenen Menschen Hilfe angeboten. Das habe „oberste Priorität“, sagte Magaret Hoffmann, Landesvorsitzende des Weißen Rings in Bremen, am Freitag. „Wir können mit unseren Möglichkeiten nicht nur Verletzte unterstützen, sondern auch andere Menschen, die von der Tat betroffen sind, in diesem Fall zum Beispiel Augenzeugen und Helfer, Eltern und weitere Angehörige.“ Die ehrenamtlichen Opferhelferinnen und Opferhelfer des Weißen Rings seien für die Betroffenen der Tat da, begleiteten sie und versuchten Halt zu geben.

Die Ermittler gehen derzeit von einem Einzeltäter aus. Sie durchsuchten bereits am Donnerstag mehrere Objekte, um Erkenntnisse über das Motiv des mutmaßlichen Gewaltverbrechers herauszufinden. Der 21-Jährige schwieg zunächst zu dem Angriff. Bei dem Opfer handelt es sich den Ermittlern zufolge um eine ältere Mitarbeiterin des Lloyd Gymnasiums. Nähere Angaben machten Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht. In welcher Beziehung der junge Mann zur Schule und zu dem Opfer stand, müsse noch ermittelt werden, hieß es am Donnerstag.

Der Mann war am Donnerstag gegen 9.15 Uhr in das Schulgebäude eingedrungen und hatte eine ältere Schulmitarbeiterin schwer verletzt. Die verletzte Frau wurde nach der Tat ins Krankenhaus gebracht, wie eine Polizeisprecherin sagte. Ob Lebensgefahr bestand, war zunächst unklar. Weitere Angaben zu der Verletzten machte die Polizei zunächst nicht. Kurze Zeit später wurde der Täter in der Nähe des Tatorts festgenommen. Zur Tatzeit waren rund 140 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte in der Schule, sagte Schuldezernent Michael Frost. Zunächst hatte es geheißen, dass 200 Schüler im Gebäude festsaßen.

Nach den Schüssen haben Spezialeinsatzkräfte der Polizei das Schulgebäude durchsucht. Alle Personen hätten das Gebäude des Lloyd-Gymnasiums verlassen, teilte die Polizei am Donnerstagmittag auf Twitter mit. Die Schülerinnen und Schüler wie das Schulpersonal würden durch Feuerwehr und Polizei professionell betreut.

Das Gelände der Schule wurde nach der Tat großräumig mit Flatterband abgesperrt. Neben Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst waren auch Seelsorger und Psychologen vor Ort. Zunächst wurden mehrere kleine Zelte aufgebaut, um Schülerinnen, Schüler und Schulbeschäftigte zu betreuen. Wegen der Gewittergefahr wurden die Zelte später wieder abgebaut und die Betreuung in eine Kirche verlegt. Eltern warteten auf ihre Kinder.

(felt/AFP/boot/axd)
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