Katastrophenfall ausgerufen Mehrere Tote bei Schneechaos in den Alpen

Der heftige Wintereinbruch in Südbayern nimmt vorerst kein Ende. Am Nachmittag sind weitere Leichen gefunden worden. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes war am Montag in den Alpen und im Alpenvorland weiter mit ergiebigen Schneefällen zu rechnen.

Bis zum Mittag sollten dort zehn bis 20 Zentimeter Neuschnee fallen, in sogenannten Staulagen am östlichen Alpenrand bis zu 40 Zentimeter.

Die Meteorologen gaben Unwetterwarnungen heraus und verwiesen unter anderem auf die Gefahr durch Schneebruch. Bei Bad Tölz in Südbayern starb dadurch bereits ein Mensch. Wie die Polizei mitteilte, wurde ein 45-jähriger Skiwanderer auf dem Blomberg von einem herabfallenden Ast erschlagen, der unter der Schneelast von einem Baum abbrach. Der Mann brach sich bei dem Unglück vom Sonntagnachmittag das Genick.

Nach Angaben des Wetterdiensts fielen in den Alpen zuletzt bis zu 60 Zentimeter Schnee, es kam zu teilweise massiven Problemen im Bahn- und Flugverkehr und auf den Straßen. Ab Montagnachmittag sollten die Schneefälle aber vorübergehend nachlassen, teilte der DWD in Offenbach mit.

Schnee regiert in Bayern und sorgt für Chaos
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Schnee regiert in Bayern und sorgt für Chaos

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Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Im gesamten Alpenraum herrschte erhöhte Lawinengefahr, nach Angaben des bayerischen Lawinenwarndiensts war die Lage in den Bayerischen Voralpen, den Chiemgauer Alpen und den Berchtesgadener Alpen aktuell besonders gefährlich. Am Samstag starb in Oberbayern eine Frau, als sie bei einer Skitour von einer Lawine erfasst wurde.

Am Nachmittag sind zwei seit Samstag in Österreich vermisste Schneeschuhwanderer tot gefunden worden. Die Leichen der 23-jährigen Frau und ihres 28 Jahre alten Partners sind am Montag unter einem Lawinenkegel im österreichischen Tennengau gefunden worden, wie die Behörden berichteten. Die aus der Gegend stammende Jägerin und der Jäger wollten den Angaben zufolge Reviereinrichtungen kontrollieren und die Wildfütterung auffüllen. Das Paar war laut Bergrettern von einer Staublawine erfasst und in einen Graben geschleudert worden. In der Region beträgt die Schneehöhe rund zwei Meter.

Unterdessen wurde die umfangreiche Suche nach zwei vermissten Tourengehern in Niederösterreich unterbrochen. "Aufgrund der Gefahrensituation können wir einen Einsatz nicht verantworten. Das Letzte, was wir wollen, ist ein toter Retter", so der Einsatzleiter.

Aufgrund der Wetterlage fiel am Montag in zahlreichen bayerischen Schulen der Unterricht aus. Betroffen waren unter anderem die Landkreise Ostallgäu, Bad Tölz-Wolfratshausen sowie Traunstein.

Hart getroffen hat es auch den Landkreis Miesbach: Wegen der heftigen Schneefälle hat das Landratsamt den Katastrophenfall ausgerufen. Dies sei nötig, um die unterschiedlichen Einsatzkräfte besser zu koordinieren, erklärte eine Sprecherin. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Das Winterwetter hatte am Wochenende für Chaos im Süden Bayerns gesorgt. Am Montag gab es immer noch Beeinträchtigung auf regionalen Bahnstrecken. Sämtliche Schulen im Landkreis Miesbach nahe München sollen bis einschließlich Freitag geschlossen bleiben.

 Das Schneechaos herrscht weiter auf Bayerns Straßen.

Das Schneechaos herrscht weiter auf Bayerns Straßen.

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

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(AFP)
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