Fotos Schüsse in Hanau – elf Menschen sterben
Im hessischen Hanau wurden in der Nacht auf Donnerstag, den 20. Februar 2020, mehrere Schüsse abgegeben. Elf Menschen sind tot, darunter auch der mutmaßliche Täter. Die Polizei fand ihn am Morgen mit einer anderen Leiche in einer Wohnung. Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter.
Auf diesem Bild zu sehen: An einem der beiden Tatorte steht eine beschädigte Limousine, die Frontscheiben sind zum großen Teil mit Rettungsdecken abgedeckt.
Der Täter griff nach Polizeiangaben am Mittwochabend gegen 22.00 Uhr zuerst ein Lokal am Heumarkt an, im Westen von Hanau.
Dort seien mehrere Menschen erschossen worden, sagte ein Polizeisprecher. Ein dunkler Wagen sei von dort davongefahren. Danach wurden im weiter westlich gelegenen Stadtteil Kesselstadt weitere Menschen erschossen.
Spielhallen, Wettlokale und Döner-Imbissbuden prägen das Straßenbild am Tatort – und am späten Mittwochabend auch Polizeisirenen, Blaulicht und Absperrband.
Vor dem Lokal am Heumarkt waren nach den Schüssen Patronenhülsen zu sehen. Die Spuren wurden mit Farbspray markiert.
Die Polizei forderte Passanten auf, den Bereich des Tatortes zu verlassen und sich in ihre Wohnungen oder andere Lokalitäten vor Ort zu begeben. Die Spurensicherung geht unterdessen weiter.
Der zweite Tatort ist fast in Laufnähe, mit dem Auto sind es bis dahin nur etwa fünf Minuten. Der Kurt-Schumacher-Platz liegt in einem Wohnviertel. Dort befindet sich im Erdgeschoss eines Wohnblocks eine Art Kiosk, mit der Aufschrift „24/7 Kiosk“ auf der großen Glasscheibe.
Ein Polizeibeamter steht nach der tödlichen Schießerei in der Nähe eines der Tatorte auf der Straße. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen.
Der mutmaßliche Täter von Hanau hat vor dem Gewaltverbrechen eine umfangreiche Sammlung von Erklärungen und Weltanschauungs-Theorien im Internet verbreitet.
Wenige Tage vor dem Verbrechen hatte der mutmaßliche Täter nach Informationen aus Sicherheitskreisen ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer „persönlichen Botschaft an alle Amerikaner“.
Der Clip wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.
In dem Video sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt.
Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten.
Mittlerweile ist klar: Der mutmaßliche Täter hatte ein ausländerfeindliches Motiv.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wegen der Bluttat von Hanau einen geplanten Besuch in Halle in Sachsen-Anhalt abgesagt. Das teilte Regierungssprecher Steffen Seibert über Twitter mit.
Hier finden Sie die aktuellen Entwicklungen zur Schießerei in Hanau.