Bei der Steuererklärung Schäuble hilft seiner Schwiegermutter

München (RPO). Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) braucht nach eigenen Angaben keinen Steuerberater. Die eigene Steuererklärung sei für ihn auch keine lästige Angelegenheit. Darum macht er auch gleich die für seine Schwiegermutter mit.

Das sagte der studierte Steuerrechtler dem Nachrichtenmagazins "Focus". "Wenn die Belege zusammengestellt sind, brauche ich dafür noch etwa eine Stunde." Er nutze die Elektronische Steuererklärung ELSTER, verriet Schäuble, der nach eigenen Angaben auch die Steuererklärung für seine Schwiegermutter macht.

Schäuble hatte sich nach dem zweiten juristischen Staatsexamen in der Finanzverwaltung Baden-Württembergs zum Steuerjuristen ausbilden lassen: "Mich hat Steuerrecht immer interessiert. Ich habe schon als Student in der Kanzlei meines Vaters, der Steuerberater war, ausgeholfen."

Auf die Frage, ob er denn auch legale Steuertricks verwende, sagte Schäuble, bei Einkünften aus nichtselbstständiger Tätigkeit sei der Spielraum vergleichsweise gering. Er sammle natürlich auch Belege und lasse sich bei Spenden auch Bescheinigungen geben. "Allerdings weiß ich, dass das alles an meiner Steuerbelastung nicht mehr allzu viel ändert. Bei meiner Lebenssituation könnte mir ein Steuerberater nicht viel helfen", konstatierte der Finanzminister.

Kurz vor Weihnachten hatte Schäuble jedoch eingeräumt, dass auch er nicht in allen Steuerfragen den Durchblick hat. Die Frage der "Bild am Sonntag", ob er wisse, auf welche Waren und Dienstleistungen der ermäßigte Mehrwertsteuersatz gelte, hatte der Minister verneint und geantwortet: "Es ist unübersichtlich. Und es gibt zu viele Ausnahmen." Es sei jedoch "unendlich schwierig", an einzelnen Bestimmungen etwas zu ändern.

(DDP/csr)
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