Mehrere Anschläge geplant Sauerland-Gruppe wollte möglichst viele Menschen töten

Düsseldorf (RPO). Die Terroristen der Sauerland-Gruppe wollten bei ihren geplanten Anschlägen in Deutschland so viele Menschen wie möglich töten. "Anschläge auf drei Discos sollten es auf jeden Fall sein", sagte der Angeklagte Adem Yilmaz am Mittwoch vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Es sei geplant gewesen, mehrere Sprengstoffattentate an einem Tag zu verüben, erklärte der Angeklagte.

"Sauerland-Gruppe" legt Geständnisse ab
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Den Anschlägen auf Discotheken sollten laut Yilmaz weitere an den Flughäfen Ramstein oder Frankfurt folgen. Auch einen Anschlag auf die usbekische Botschaft in Berlin habe man in Erwägung gezogen, sagte der Angeklagte. "Aber das war nur so ein Prestige-Ding", erklärte er. Ihr Hauptziel seien Amerikaner gewesen.

Für den genauen Hintergrund der geplanten Anschläge interessierte sich der 30-Jährige nach eigenen Angaben aber nicht besonders. Auf dem Weg zum Ausbildungslager der Islamischen Dschihad-Union habe er nicht einmal gewusst, welcher Gruppe er und sein Mitangeklagter Fritz Gelowicz sich anschließen würden. "Das war mir auch egal, ich war nur froh, dass ich endlich Krieg machen und gegen Amerikaner und Pakistanis kämpfen konnte", sagte Yilmaz vor Gericht.

Autobomben gegen US-Bürger in Deutschland

Den Anschlägen in Deutschland stimmte er eigenen Worten zufolge nur unter der Bedingung zu, vorher an der Front kämpfen zu dürfen. "Ich dachte, wenn wir dort als Märtyrer sterben, dann hat sich die Sache mit dem Anschlag ohnehin erledigt", sagte Yilmaz.

Die Sauerland-Terroristen Gelowicz, Yilmaz, Daniel Schneider und Attila Selek wollten laut Anklage mit Autobomben möglichst viele US-Bürger in Deutschland töten und sollen eine deutsche Zelle der Islamischen Dschihad-Union gegründet haben.

Die Anklage lautet auf Mitgliedschaft in einer inländischen und in einer ausländischen terroristischen Vereinigung, Vorbereitung eines Sprengstoffanschlags und Verabredung zum Mord. Schneider muss sich zudem wegen versuchten Mordes verantworten, weil er bei seiner Festnahme auf einen Polizisten geschossen haben soll.

(AP/top)
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