„Seid nicht wack, holt euch ´ne vacc!“ „Titanic“ sorgt mit Impfwerbung für Verwirrung im Netz

Düsseldorf · Das Satiremagazin „Titanic“ hat auf Twitter mit ausgedachten Zitaten Werbung fürs Impfen gemacht. Mehreren Prominenten wurden dafür Aussagen in den Mund gelegt – ohne deren Wissen. Warum Prominente wie Rezo und Fynn Kliemann das trotzdem okay finden – und wer bereits auf den Streich reingefallen ist.

 Dem bekannten Youtuber Rezo wurde von der Titanic ausgedachte Impfwerbung in den Mund gelegt.

Dem bekannten Youtuber Rezo wurde von der Titanic ausgedachte Impfwerbung in den Mund gelegt.

Foto: dpa/-

Ein Tweet zeigt ein Foto des bekannten Youtubers Rezo, fröhlich grinsend mit einem blauen Pflaster am Hals. Daneben steht: „Ey, leude, checkt euch den nicen juice, impfgegner sind lowbobs! Seid nicht wack, holt euch ’ne vacc!“ Geteilt wurden dieses sowie weitere falsche Promi-Statements von Cornelius Oettle, Autor des Satiremagazins „Titanic“. Im Laufe der Diskussionen auf Twitter um die Echtheit der Bilder stellte sich bald heraus, dass die Fotos und Zitate ursprünglich aus einem Artikel der „Titanic“ stammen.

Was aber wollte Oettle damit bezwecken? „Ich wollte meinem Land helfen. Da die Impfkampagne der Bundesregierung kleine Startschwierigkeiten hatte, habe ich in Titanic selbst die Initiative ergriffen – beim Pandemiemanagement geht es vor allem um Zeit, deshalb konnte ich die zitierten Impfluencer vorher nicht fragen,“ sagte der Satiriker Oettle unserer Redaktion.

Weil die Fotos zunächst ohne Kontext geteilt wurden, waren einige Twitter-Nutzer auf die Fake-Impfwerbung reingefallen. Der bayerische FDP-Vorsitzende Daniel Föst zum Beispiel twitterte: „Manchmal fühle ich mich einfach alt, aber ja, holt euch die Impfung“ und auch Manuel Ostermann, CDU-Politiker und Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft, machte sich über Rezos angebliche Ausdrucksweise lustig.

Das hat auch der Youtuber selbst mitgekommen. Auf Twitter und Instagram amüsierte er sich darüber, dass Politiker wie Ostermann auf den offensichtlich satirischen Beitrag reingefallen sind. Dass sein Foto für den Beitrag verwendet wurde, störte ihn offenbar nicht. Auch der Youtuber Fynn Kliemann, dessen Bild ebenfalls für den Artikel benutzt und auf Twitter geteilt wurde, teilte auf Anfrage mit: „Das Internet macht, was das Internet will.“

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