Lebensmittelskandal Rund 3000 Tonnen verseuchtes Fleisch in NRW
Düsseldorf (RPO). Nach Nordrhein-Westfalen wurde offenbar doch mehr dioxinbelastetes Schweinefleisch aus Irland geliefert, als gedacht. Erste Erkenntnisse gehen von rund 2700 Tonnen aus.
Wie eine Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz am Mittwoch in Recklinghausen mitteilte, wurden zudem rund 330 Tonnen zerlegtes Schweinefleisch von einem Betrieb aus Schleswig-Holstein, der seine Ware ebenfalls aus Irland bezogen hatte, nach NRW geliefert.
Die Zahlen betreffen den Zeitraum 1. September bis 5. Dezember 2008. Betroffen sind NRW-weit vier fleischverarbeitende Betriebe, die die Waren anschließend in alle Bundesländer ausgeliefert hätten. Ein Schwerpunkt der Lieferungen sei an Abnehmer in NRW und Niedersachsen gegangen, hieß es.
Die bearbeiteten Fleischwaren - wie zum Beispiel Würste - wurden eingezogen und sollen nun in einem Labor untersucht werden. Mit ersten Ergebnissen ist den Angaben nach Anfang kommender Woche zu rechnen.
Zudem soll auch Rindfleisch aus Irland auf eine mögliche Belastung durch Dioxin untersucht werden. Das Verbraucherschutzministerium und die NRW-Fleischwirtschaft schlossen eine freiwillige Vereinbarung, laut der aus Irland geliefertes Rindfleisch eingezogen und geprüft wird. Die Untersuchungen dazu stünden noch aus, sagte die Sprecherin.
Am vergangenen Wochenende hatte Irland alle Schweinefleischprodukte wegen möglicher Dioxinverseuchung aus dem Handel genommen. Untersuchungen hatten einen 200-fach erhöhten Wert der krebserregenden Substanz ergeben. Ursache ist vermutlich kontaminiertes Futtermittel. Später wurde bekanntgegeben, dass auch in irischem Rindfleisch Dioxin entdeckt wurde.