Aachen Rückfallverdacht bei zwei Sexualstraftätern

Aachen · Zwei verurteilte und rückfallgefährdete Sexualstraftäter aus dem Raum Aachen stehen im Verdacht, trotz Auflagen erneut solche Straftaten begangen zu haben.

Die 30 und 44 Jahre alten Männer seien in Untersuchungshaft, sagte am Freitag Peter Jansen, Sprecher der Staatsanwaltschaft in Aachen, und bestätigte einen Bericht der "Aachener Zeitung" vom selben Tag. Die Fälle hätten lediglich einen zeitlichen Zusammenhang.

Beide Männer standen auch auf der Liste des NRW-Programms "KURS", das für "Konzeption zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern" steht und einen abgestuften Katalog von Maßnahmen vorsieht. Nach Angaben des Landeskriminalamts sind derzeit etwa 1000 Sexualstraftäter in dem Programm.

Am 19. Januar soll der 30-Jährige in Eschweiler ein dreijähriges Mädchen missbraucht haben. Er war zu mehr als vier Jahren Haft verurteilt worden und 2008 freigekommen.

Der 44-Jährige soll am 9. Januar in Stolberg eine Frau vergewaltigt haben; er hatte eine Strafe von mehr als fünf Jahren bekommen und war Mitte 2011 auf Bewährung entlassen worden. In beiden Fällen seien die mutmaßlichen Täter schnell ermittelt worden und in Untersuchungshaft gekommen, sagte Jansen.

Die CDU-Fraktion im NRW-Landtag verlangte Aufklärung. "KURS sieht eine Führungsaufsicht für diese Personen vor, die mit strengen Auflagen bis hin zu Observationen oder Bewachungen verbunden werden können", erklärte der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Peter Biesenbach.

Obwohl bei beiden Männern nach Einschätzung des zuständigen Oberstaatsanwalts jeweils ein hohes Rückfallrisiko bestand, seien die Möglichkeiten nicht genutzt worden.

(lnw/nbe)
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