Von Baden-Württemberg nach NRW Fast 170 Passagiere sitzen nach Havarie auf Rhein auf Schiff fest

Rheinstetten · Diesen Ausflug hatten sich die knapp 170 Fahrgäste wohl anders vorgestellt: Auf dem Weg von Breisach nach Düsseldorf fährt ihr Schiff auf eine Buhne auf. Stunden später geht es weiter, aber nicht bis zum geplanten Ziel.

 In Rheinstetten ist ein Schiff stecken geblieben (Symboldbild).

In Rheinstetten ist ein Schiff stecken geblieben (Symboldbild).

Foto: dpa/Thomas Frey

Für 166 Passagiere auf einem kleinen Flusskreuzfahrtschiff verläuft die Reise über den Rhein vom Kaiserstuhl in Baden-Württemberg nach Nordrhein-Westfalen anders als geplant. Vermutlich wegen eines Fahrfehlers strandete das Schiff in der Nacht zum Dienstag bei Rheinstetten im Landkreis Karlsruhe auf einer Buhne. Nach stundenlanger Befreiungsaktion samt Check auf Schäden gab es am Dienstagnachmittag grünes Licht: „Das Schiff fährt wieder“, sagte ein Sprecher von Plantours-Kreuzfahrten. Die Reise werde allerdings am Mittwoch nicht wie geplant in Düsseldorf enden, sondern schon in Mainz.

Buhnen sind meist steinerne Anlagen im Fluss, mit deren Hilfe die Fließgeschwindigkeit verringert werden soll. Je nach Wasserstand kann der Steinwall unter der Wasseroberfläche liegen.

Eine Frau wurde bei der Havarie gegen Mitternacht leicht verletzt. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Einsatz sagte, sie habe sich einen Finger in einer Tür eingeklemmt. Die Polizei holte die Frau von Bord, Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzte.

Die übrigen Passagiere harrten weiter an Bord aus und warteten auf ihre Weiterfahrt. Nach Einschätzung des Sprechers kommen solche Unfälle mit so vielen betroffenen Fahrgästen eher selten vor.

Ein Güterschiff schleppte das havarierte Schiff am Vormittag frei und brachte es zur Schleuse Iffezheim bei Baden-Baden, wie der Sprecher sagte. Taucher sollten dort prüfen, ob an dem Schiff alles okay ist.

Das Fahrgastkabinenschiff war den Angaben zufolge in Breisach an der deutsch-französischen Grenze gestartet. In Mainz werde dann am Mittwochvormittag geschaut, wo die Passagiere hinmüssen, sagte der Unternehmenssprecher. „Die Weiterfahrt wird organisiert.“

Offensichtliche Beschädigungen waren zunächst keine bekannt, über das Ausmaß des Schadens vermochte die Polizei aber noch keine Auskünfte geben. Bis auf ein Begegnungs- und Überholverbot im Bereich der Unfallstelle war die Schifffahrt nicht beeinträchtigt.

(boot/dpa)
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