Verstorbener Berliner Erzbischof Requiem zum Abschied von Sterzinsky

Berlin (RPO). Mit einem Trauergottesdienst haben Familie, Freunde und Wegbereiter am Samstagnachmittag in Berlin Abschied vom verstorbenen Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky genommen.

 Der frühere Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky ist verstorben.

Der frühere Berliner Erzbischof Kardinal Georg Sterzinsky ist verstorben.

Unter den Gästen des Requiems in der St.Hedwigs-Kathedrale waren der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Sterzinskys designierter Nachfolger, Bischof Rainer Maria Woelki und der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, Markus Dröge.

Papst Benedikt XVI. sandte ein Beileidstelegramm. Die Predigt hielt der Erfurter Bischof Joachim Wanke. Nach dem Gottesdienst sollte Sterzinsky in der Unterkirche der Kathedrale beigesetzt werden. Der Bischof war am 30. Juni im Alter von 75 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Vor der feierlich geschmückten Kirche in Berlin-Mitte hatten Trauernde Blumen und Kränze niedergelegt.

Sterzinsky war geduldiger Seelsorger

Bischof Wanke würdigte den Verstorbenen als "Pfarrer im besten Sinne des Wortes". Sterzinsky habe die Aufgabe eines Seelsorgers in großer Geduld und unter vielen Bedrängnissen treu ausgefüllt, sagte Wanke laut vorab verbreitetem Manuskript. Sterzinsky habe sich nicht gescheut, auch für einzelne da zu sein, wenn sie Zuwendung, Stärkung und Beistand brauchten.

Sterzinsky hatte seine Schul- und Studienzeit in Erfurt verbracht und wurde dort 1960 zum Priester geweiht. Wanke hatte ihn Anfang der 1980er Jahre als seinen Generalvikar ins Bischöfliche Amt Erfurt-Meiningen berufen.

Bereitwillig habe Sterzinsky sein Joch auf sich genommen: die dienstlichen Pflichten, die körperlichen Beschwerden, die wechselnden Herausforderungen und die "bei der Arbeit im Weinberg des Herrn nicht ausbleibenden Enttäuschungen", erklärte Wanke weiter. Als Beispiel nannte er die Zusammenführung von Ost und West mit ihren so unterschiedlichen Mentalitäten. Wanke sprach von "Seelsorge unter den Bedingungen eines staatlich verordneten Atheismus und dann in einer liberal-offenen Gesellschaft, die weithin Gott vergessen hat".

Sterzinsky hatte das Erzbistum Berlin 22 Jahre lang geleitet. Es umfasst neben Berlin und Brandenburg auch Vorpommern. Nachfolger Woelki soll am 27. August in sein Amt eingeführt werden.

(DAPD/jre)
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