Verregneter Sommer Regenfälle fluten den Nordosten

Berlin (RPO). Mitten im Sommer kämpfen Feuerwerk und Technisches Hilfswerk (THW) gegen die rekordverdächtigen Regenfälle. Besonders im Nordosten Deutschlands sorgt der Dauerregen für überflutete Straßen und Keller.

Rekordverdächtiger Regen im Nordosten
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Rekordverdächtiger Regen im Nordosten

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Nach heftigem Regen waren Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) zwischen Rostock und dem östlichen Landesteil Mecklenburg-Vorpommerns nach wie vor ständig im Einsatz. In Hunderten Fällen musste seit Freitagabend Wasser aus voll gelaufenen Kellern und von überfluteten Straßen abgepumpt werden, wie die Einsatzleitstellen am Samstag berichteten. Starke Regenfälle gab es unter anderem auch in Brandenburg und Berlin.

In den betroffenen Gebieten in Mecklenburg-Vorpommern können nach den Regenfällen der Vortage die gesättigten Böden die neuerlichen Wassermassen an vielen Stellen nicht mehr aufnehmen. Viele Straßen sind unpassierbar.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hob aber inzwischen seine Warnung vor extremen Dauerregen für die Mecklenburger Seenplatte, die östliche und westliche Ostseeküste sowie das südliche Vorpommern auf.

Wasser läuft von Äckern in Wohngebiete

Vor allem die Rostocker Stadtteile Evershagen und Hohe Düne, die Region in und um Torgelow und Pasewalk (Uecker-Randow-Kreis) sowie Friedberg (Landkreis Mecklenburg-Strelitz) waren von den erneuten starken Regenfällen betroffen. Dort lief Wasser von Äckern in Wohngebiete.

In Greifswald waren die Unterführung am Südbahnhof und tiefer gelegene Straßenzüge nicht passierbar. Die Gullys konnten das Wasser oft nicht mehr aufnehmen. Auch auf der Ostseeinsel Usedom liefen Keller und Gräben voll.

"Hier war die Hölle los", sagte ein Sprecher der Feuerwehrzentrale für die Landkreise Bad Doberan und Güstrow, wo in der Nacht allein mehr als 90 Einsätze koordiniert werden mussten. Auf der Ostseeinsel Rügen verloren an der B 196 zwischen Binz und Prora Bäume den Halt im aufgeweichten Boden und stürzten um.

Rostock bekam extrem viel Regen ab

Seit Donnerstagabend hatte es im Nordosten Deutschlands nahezu ununterbrochen geregnet. Allein in Rostock gingen nach Angaben des Wetterdienstes innerhalb von 24 Stunden rund 84 Liter pro Quadratmeter nieder.

Im besonders betroffenen Nordosten Brandenburgs mussten die Feuerwehren zwar vermehrt ausrücken, wie es in der Regionalleitstelle Eberswalde hieß. Es gebe aber keine größeren Schäden. Vereinzelt wurden hier und in anderen Teilen des Landes Keller ausgepumpt oder heruntergefallene Äste beseitigt. In Eberswalde wurde eine Straße unterspült.

Auch die Berliner Feuerwehr meldete eine leicht erhöhte Zahl von Einsätzen. Einige Straßen oder Keller seien überflutet worden, die Lage sei aber nicht kritisch.

So viel Regen wie sonst im gesamten Monat

Von Donnerstag bis Samstagmittag waren in Berlin 50 bis 62 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen, wie der Meteorologe Jörg Riemann vom privaten Wetterdienst Meteogroup sagte. Das sei in anderen Jahren der Durchschnittswert für den gesamten Monat Juli. In der nördlichen Uckermark in Brandenburg seien sogar knapp 80 Liter registriert worden.

In den kommenden Tagen wird sich der Sommer in Deutschland kurz zurückmelden. Von Westen nähere sich ein Hochdruckgebiet, dass zumindest vorübergehend das wechselhafte Wetter der vergangenen Wochen vertreiben werde, teilte der DWD am Samstag mit. Ab Mittwoch ziehen jedoch im Westen wieder erste Schauer und Gewitter auf.

(DAPD)
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