Erneuter Großeinsatz Razzia gegen illegalen Anabolika-Handel

Berlin (rpo). Die Polizei hat am Mittwoch in mehreren Bundesländern Wohnungen und Sportstudios durchsucht. Bei den Razzien gegen den illegalen Handel mit Anabolika wurden vier Personen festgenommen. Es war bereits die zweite Razzia innerhalb weniger Tage.

Seit den frühen Morgenstunden hätten insgesamt 160 Beamte 29 Objekte in den Bundesländern Berlin, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen durchsucht, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft Michael Grunwald. Dabei seien vier bereits im Vorfeld erlassene Haftbefehle vollstreckt worden. Die Durchsuchungen von 27 Wohnungen und zwei Sportstudios liefen unter anderem in Bielefeld, Gütersloh, Osnabrück, Hannover und Berlin.

Laut Grunwald wurde als weiterer Tatverdächtiger ein 43-jähriger Polizeiangestellter aus Berlin vorläufig festgenommen. Bei ihm entdeckten Beamte umfangreiches Beweismaterial.

Mutmaßlicher Kopf der Bande ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft mittlerweile ein 38-jähriger Grieche, selbst aktiver Bodybuilder. Er soll die illegalen Geschäfte mit Unterstützung seiner Ehefrau und Familienangehörigen von Bielefeld aus organisiert haben.

Bei einer Razzia am Dienstag vergangener Woche hatten insgesamt 240 Beamte in Berlin, Brandenburg, Niedersachen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein insgesamt 54 Objekte durchsucht, darunter auch zwei Apotheken in der Hauptstadt. An dem Einsatz nahmen auch Kräfte der Eliteeinheit GSG 9 teil. Acht Personen sitzen bislang in Untersuchungshaft.

Ausgangspunkt der Maßnahmen ist ein seit November 2005 geführtes umfangreiches Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Bande soll gewerbsmäßig illegal mit Anabolika und Wachstumshormonen gehandelt haben. Die bei falscher Anwendung gesundheitsgefährdenden Medikamente werden in der Bodybuilder-Szene für einen schnellen Muskelaufbau genutzt.

(afp2)
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