Chefarzt verliert Job Rauswurf wegen NPD-Kontakten

Zürich (RPO). Wegen seiner Kontakte zur Neonazi-Szene verliert ein Chefarzt bei der Zürcher Sozialversicherungsanstalt seinen Job. Zuvor hatte eine Zeitung berichtet, dass der Mediziner bei der NPD in Halle aktiv war.

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Foto: ddp

Der 55-jährige Arzt sei mit sofortiger Wirkung von seiner Funktion als Leiter des Regionalen Ärztlichen Dienstes zurückgetreten, teilte die Zürcher Sozialversicherungsanstalt (SVA) am Dienstag mit. Am Sonntag war durch einen Bericht der "Neuen Zürcher Zeitung" ("NZZ") bekannt geworden, dass der Mediziner während seiner Zeit als Universitätsdozent in Halle bei der NPD aktiv war. Er wurde in Sachsen-Anhalt vom Staatsschutz beobachtet, wie das dortige Innenministerium der Nachrichtenagentur AFP bestätigte.

Ein Journalist der "Neuen Zürcher Zeitung" hatte den Arzt, dessen Name nicht genannt wurde, bei einem Interview mit den Vorwürfen zu seiner Vergangenheit konfrontiert. Daraufhin beschloss dieser, seine Position aufzugeben. Da durch den Zeitungsbericht die persönliche Integrität des Arztes in Frage gestellt sei, sei es für ihn nicht länger möglich, seine Arbeit auszuführen, begründete eine SVA-Sprecherin den Rücktritt. Der Deutsche hatte den Job 2006 angetreten.

Der Psychiater hatte den Angaben zufolge bei der Versicherungsanstalt eine wichtige Position inne: Er verfasste Gutachten über Patienten, die im Kanton Zürich eine Invalidenversicherung beantragten. Der Mediziner habe seine Arbeit immer professionell ausgeführt, betonte die SVA-Sprecherin. Es gebe keine Hinweise, dass seine Vergangenheit seine Tätigkeit negativ beeinflusst habe.

(afp)
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