KC Rebell blamiert Gericht Rapper-Video empört NRW-Minister

Der Ärger über das Musik-Video des Essener Rappers KC Rebell erreicht die Politik. Einem Medienbericht zufolge zieht das Justizministerium in Düsseldorf Konsequenzen. In dem Clip hatte hatte der Musiker die Justiz verhöhnt.

 NRW-Justizminister Thomas Kutschaty schaltet sich in den Fall um das Rapper-Video am Landgericht Wuppertal ein.

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty schaltet sich in den Fall um das Rapper-Video am Landgericht Wuppertal ein.

Foto: RP Christoph Goettert

Nun berichtet die Bild-Zeitung am Freitag, NRW-Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) sei empört über den Dreh. "Beleidigende oder verbotene Inhalte haben in deutschen Gerichtssälen keinen Platz", sagte er dem Blatt.

Die Erregung des Ministers ist plausibel. Denn in dem Musik-Clip rechtfertigt der Rapper die Anwendung von Gewalt, degradiert Frauen zu Sexual-Objekten und missachtet die Justiz. Höhepunkt des Videos: Im Finale streckt der Rapper dem Richter den Stinkefinger entgegen und verlässt geschützt durch schwer bewaffnete Männer unbehelligt den Saal.

Für das Landgericht Wuppertal entpuppte sich die Angelegenheit hingegen als blamabel. Denn den Dreh des Videos hatte es offiziell genehmigt.

"Es muss sichergestellt werden, dass sich das nicht wiederholt", forderte nun FDP-Sprecher Dirk Wedel gegenüber der Bild-Zeitung. Der Vorgang beschädige unzweifelhaft das Ansehen der Justiz. Nach Informationen des Blattes bereitet das Justizministerium ein Schreiben vor, mit dem es die Justizbehörden instruiert. Vergleichbare Fälle soll es in Zukunft nicht mehr geben.

Was dem Ministerium vorschwebt, deuten die Aussagen von Sprecher Detlef Feige an: "Als Hausherr entscheiden die Gerichte selbst, ob Aufnahmen zugelassen werden. Es ist aber zwingend nötig, dass man sich zuvor das Drehbuch oder Skript zeigen lässt." Notfalls solle ein Wachtmeister zusehen und die Dreharbeiten abbrechen.

(pst)
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