Umstrittener US-Sänger Auch Hamburg sagt Konzert von R. Kelly ab

Hamburg/Neu-Ulm · Auch in Hamburg darf R. Kelly nicht auftreten. Der Veranstalter hat das für den 14. April geplante Konzert abgesagt. Grund sind die Missbrauchsvorwürfe gegen den US-Sänger.

 R. Kelly verlässt das Strafgericht in Chicago (Archivbild).

R. Kelly verlässt das Strafgericht in Chicago (Archivbild).

Foto: AP/Matt Marton

Nach dem Auftritt in Neu-Ulm (Bayern) ist nun auch das für den 14. April geplante Hamburger Konzert des umstrittenen US-Sängers R. Kelly abgesagt worden. Der Veranstalter habe auf telefonische Nachfrage bestätigt, dass das Konzert nicht stattfinden werde, teilte ein Sprecher des Bezirksamts Hamburg-Nord am Freitag mit.

Damit habe sich der Veranstalter „letztlich dem drängenden Wunsch“ der Behörde gebeugt. „Ein Verbot wäre nicht auszusprechen gewesen. Eine einseitige Kündigung des Bezirksamtes hätte Schadensersatzforderungen zulasten der Steuerzahler bedeutet.“ Zunächst hatte die „Hamburger Morgenpost“ über die Absage berichtet.

Kelly (52) war Ende Februar in den USA wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft in Chicago wirft dem R&B-Sänger („I Believe I Can Fly“) sexuellen Missbrauch in zehn Fällen vor. Sie stammen aus den Jahren 1998 bis 2010 und drehen sich um vier Opfer. Drei davon waren zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Missbrauchs jünger als 17 Jahre. Kelly plädierte bei einer Anhörung auf nicht schuldig.

Nach der Anklageerhebung war der Kartenverkauf für das Konzert in Hamburg durch den Händler Eventim gestoppt worden. Im Internet wurde eine Kampagne gegen die beiden Deutschland-Auftritte des Musikers gestartet, die laut Zählung auf der Plattform change.org bis zum Freitag mehr als 240 000 Menschen unterzeichneten. Das geplante Konzert am 12. April in Neu-Ulm war bereits abgesagt worden.

(zim/dpa)
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