Hamburg Prozessbeginn um zu Tode geschüttelten kleinen Tayler

Hamburg · In Hamburg beginnt an diesem Freitag um den Tod des kleinen Tayler. Kurz vor Weihnachten 2015 soll er zu Tode geschüttelt worden sein. Nun kommt der Lebensgefährte der Mutter vor Gericht.

 Kerzen, Plüschtiere und ein kleines Schild stehen in Hamburg vor einem Wohnblock im Stadtteil Altona-Nord.

Kerzen, Plüschtiere und ein kleines Schild stehen in Hamburg vor einem Wohnblock im Stadtteil Altona-Nord.

Foto: dpa, ahe htf bra chc

Ein Dreivierteljahr nach dem Tod des kleinen Tayler beginnt am Freitag (13.00 Uhr) in Hamburg der Prozess gegen den Lebensgefährten der Mutter des Kindes. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 27-Jährigen Totschlag vor.

Er soll den einjährigen Jungen am 12. Dezember vergangenen Jahres in der gemeinsamen Wohnung im Stadtteil Altona-Nord heftig geschüttelt haben. Dabei erlitt das Baby Hirnverletzungen, an denen es sieben Tage später im Krankenhaus starb.

Zunächst war sowohl gegen die Mutter als auch ihren Freund ermittelt worden. Nachdem Rechtsmediziner den Tatzeitpunkt genauer eingrenzen konnten, wurde der 27-Jährige im April verhaftet und das Verfahren gegen die Mutter eingestellt.

Das Kind stand unter der Betreuung des Jugendamts Altona. Die Jugendhilfeinspektion warf dem Amt in einem Bericht Versäumnisse vor. Auch Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) äußerte sich kritisch.

Tayler war bereits im Alter von acht Monaten wegen eines Schlüsselbeinbruchs ins Krankenhaus und danach in eine Pflegefamilie gekommen. Obwohl die Umstände der Verletzungen nicht geklärt waren, war das Kind schon Anfang Oktober an die 23-jährige Mutter zurückgegeben worden, ohne weitere Überprüfungen.

(dpa)
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