Kurz nach Auftakt Prozess wegen hundertfachen sexuellen Missbrauchs ausgesetzt

Ulm · Vor dem Landgericht Ulm wird ein hundertfacher Missbrauchsfall verhandelt. Wegen Befangenheit musste die Verhandlung jedoch kurz nach Beginn abgebrochen werden.

 Das Landgericht in Ulm.

Das Landgericht in Ulm.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Bereits kurz nach Beginn ist das Verfahren gegen einen Mann wegen hundertfachen sexuellen Kindesmissbrauchs vor dem Landgericht Ulm ausgesetzt worden. Grund ist die mögliche Befangenheit einer Schöffin. Sie hatte am Mittwoch gleich zu Beginn mitgeteilt, mit einem der mutmaßlichen Opfer „gut befreundet“ zu sein und auch die Mutter des Angeklagten zu kennen, wie ein Sprecher des Landgerichts mitteilte.

Wann das Verfahren fortgesetzt werden kann, war zunächst unklar. Das Gericht ist laut dem Sprecher auf absehbare Zeit vorrangig mit anderen Verfahren beschäftigt. Es finde sich im Sitzungskalender in nächster Zeit schlicht keine Lücke für das ausgesetzte Verfahren, so der Sprecher. Der 45-jährige Angeklagte befindet sich nicht in Untersuchungshaft und bleibt somit auf freiem Fuß.

Ihm wird in dem Verfahren vorgeworfen, über Jahre hinweg seine Halbschwester und vier Freundinnen des Mädchens sexuell missbraucht zu haben. So soll er nach Angaben des Gerichts in den Jahren 1996 bis 2005 die Mädchen immer wieder missbraucht haben, wenn diese in seiner Wohnung in Ulm übernachteten. Die Mädchen waren zu den mutmaßlichen Taten zwischen 6 und 13 Jahre alt. Laut Anklage muss sich der Mann für mehr als 400 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten - darunter 20 schwere Fälle. Bei den mutmaßlichen Taten war der Angeklagte zwischen 20 und 25 Jahre alt.

(june/dpa)
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