Nach BKA-Hinweisen Provider löschen Tausende Kinderporno-Seiten

Berlin · Provider haben einem Bericht zufolge tausende Kinderporno-Angebote im Internet nach entsprechenden Hinweisen des Bundeskriminalamts (BKA) gelöscht.

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?
Infos

Wie entdeckt man, ob ein Kind missbraucht wird?

Infos
Foto: AP

Das geht aus einer Kabinettsvorlage des Innen- und des Justizministerium hervor, die am Mittwoch vom schwarz-roten Bundeskabinett beraten werden soll, wie die "Ruhr Nachrichten" vorab berichteten.

Demnach leitete das BKA im Jahr 2012 insgesamt 5463 Hinweise auf Kinderpornografie an die jeweiligen Internet-Provider weiter, um eine Löschung zu bewirken. 76 Prozent der Hinweise hätten sich auf ausländische und 23 Prozent auf im Inland gehostete Inhalte bezogen.

"Von den inländischen Inhalten waren 89 Prozent spätestens zwei Tage nach Eingang des Hinweises beim BKA gelöscht", zitierte die Zeitung aus der Kabinettsvorlage. Nach spätestens zwei Wochen seien die Angebote zu 100 Prozent entfernt gewesen.

Bei ausländischen Angeboten lag demnach die Löschquote binnen einer Woche bei 73 Prozent, nach vier Wochen bei 97 Prozent. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit vom Eingang des Hinweises beim BKA bis zur Löschung durch den Provider habe 1,26 Tage betragen.

Hintergrund des Berichts ist der Zeitung zufolge die Entscheidung der schwarz-gelben Vorgängerregierung, beim Kampf gegen Kinderpornografie im Netz auf das Löschen der Angebote und nicht auf Sperrung der Seiten zu setzen. In dem aktuellen Kabinettsbericht werden demnach die "hohen Löschquoten und die relativ kurzen Bearbeitungszeiten" als ein Beleg gewertet, "dass das Konzept 'Löschen statt Sperren' insgesamt wirkungsvoll ist".

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort