Sturzbetrunken Promille-Kapitän setzt Schiff auf Grund

Ahrenshoop (RPO). Da war der Pegel offensichtlich übervoll: Ein stark alkoholisierter Kapitän hat nachts vor der Küste der Halbinsel Darß sein Küstenmotorschiff auf Grund gesetzt. Die Wasserschutzpolizei bat den aus Russland stammenden Schiffsführer zur Alkoholkontrolle und maß 2,56 Promille fest.

Der 78 Meter lange Frachter "Ladoga-3" liegt etwa 2,5 Seemeilen nördlich von Ahrenshoop fest. Der Havarist sollte im Tagesverlauf von einem Schlepper in tieferes Wasser gezogen werden.

Weil die Warnemünder Verkehrsleitzentrale zunächst keine Funkverbindung zu dem Schiff herstellen konnte, waren in der Nacht Zoll- und Polizeibeamte an Bord des festliegenden Frachters gegangen. Die acht Mann Besatzung seien bei dem Unfall nicht verletzt worden. Der Schiffsführer sei wegen Verdachts auf Trunkenheit am Steuer zur Untersuchung nach Rostock gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher.

Wie es zu dem Unfall kam, ist bisher unklar. Das Schiff habe das Seegebiet vor der Halbinsel durchaus befahren dürfen, sagte der Polizeisprecher. Der Kapitän habe aber offenbar die Tiefenverhältnisse falsch eingeschätzt. Die "Ladoga-3" war mit russischer Besatzung unter der Flagge von Belize von Papenburg nach Polen unterwegs und hatte keine Ladung an Bord. Schadstoffe traten bei dem Unglück zunächst nicht aus. Das deutsche Schadstoffunfallschiff "Arkona" wurde zum Unfallort geschickt.

(afp)
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