Überfall auf Berliner Poker-Turnier Praktikant brachte Teil der Beute in Sicherheit

Berlin (RPO). Spektakulärer Raubüberfall auf ein internationales Poker-Turnier in Berlin: Mindestens vier bewaffnete und maskierte Täter drangen am Samstag in das Nobelhotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz ein, bedrohten die Angestellten und zwangen sie zur Herausgabe des Geldes.Einem hellwachen Praktikanten gelang es, den Tätern einen Teil der Beute zu entreißen.

Überfall auf Poker-Turnier
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Berlin (RPO). Spektakulärer Raubüberfall auf ein internationales Poker-Turnier in Berlin: Mindestens vier bewaffnete und maskierte Täter drangen am Samstag in das Nobelhotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz ein, bedrohten die Angestellten und zwangen sie zur Herausgabe des Geldes. Einem hellwachen Praktikanten gelang es, den Tätern einen Teil der Beute zu entreißen.

Mindestens vier bewaffnete und maskierte Täter drangen am Samstag in das Nobelhotel Grand Hyatt am Potsdamer Platz ein, bedrohten die Angestellten und zwangen sie zur Herausgabe des Geldes. Nach Angaben der Polizei gelang ihnen mit einem Teil der Beute die Flucht.

Nach Informationen von "Morgenpost Online" gelang es einem Praktikanten des Hotels, eine Tasche mit mehreren hundertausenden Euro in Sicherheit zu bringen. Zu den Tätern gibt es nach wie vor keine heiße Spur. konkrete Spur zu den Tätern. Es seien bis in die Nacht zahlreiche Zeugen befragt worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Zudem würden Fotos und Videos gesichtet, die den Überfall dokumentieren.

Der Sprecher bestätigte Medienberichte, wonach ein Wachmann einen der Räuber kurzzeitig festhalten konnte. Dann sei er jedoch von den Mittätern attackiert worden und habe loslassen müssen. Bei dem Handgemenge mit dem Wachmann hätten die Täter eine Tasche mit einem größeren Teil ihrer Beute verloren und seien anschließend zu Fuß in Richtung eines Einkaufzentrums am Potsdamer Platz geflüchtet.

Die mit Pistolen und einer Machete bewaffneten Räuber stürmten laut Polizei gegen 14.15 Uhr das Hotelgebäude, drangen bis in das erste Obergeschoss vor und raubten dort das Geld. Unter den Poker-Spielern, Angestellten und Besuchern des Turniers brach Panik aus, viele versuchten zu fliehen. In dem einsetzenden Chaos wurden sieben Menschen leicht verletzt.

Ein Täter wurde kurzzeitig festgehalten

Ein Wachmann der Sicherheitsdienste konnte einen der Täter kurzzeitig festhalten wurde jedoch von dessen Komplizen attackiert und ebenfalls leicht verletzt. Bei dem Handgemenge verloren die Räuber laut Polizei eine Tasche mit einem größeren Teil ihrer Beute und flüchteten anschließend zu Fuß in Richtung der Einkaufspassage Potsdamer Platz Arkaden.

Wie hoch ist die Beute?

Die Kriminellen hatten es auf das Preisgeld in Höhe von einer Million Euro abgesehen. Zunächst war in Medienberichten von bis zu 800.000 Euro Beute die Rede gewesen, später berichtete die "Berliner Morgenpost" unter Berufung auf Ermittlerkreise, dass die Täter mit 200.000 Euro auf der Flucht seien. Zur Höhe der Beute wollte die Polizei keine Angaben machen. Das Turnier war prominent besetzt; am Donnerstag hatte auch Ex-Tennisstar Boris Becker noch mit am Tisch gesessen, war dann aber ausgeschieden.

Schüsse mit einer Pumpgun?

Nach Informationen der Online-Ausgabe der Berliner Tageszeitung "B.Z", die sich auf Augenzeugenberichte stützte, sollen die Räuber sogar Schüsse mit einer sogenannten Pumpgun abgegeben haben. "Ich hörte nur, wie jemand 'runter, runter' rief, dann habe ich mich unter einen der Tische gelegt", schilderte die Poker-Spielerin Claudia Sommerey "Spiegel-Online" den Hergang des Überfalls.

Im Vorraum des Spielsalons seien noch Geräusche von Auseinandersetzungen zu hören gewesen. Sie habe dann versucht, die Polizei anzurufen. "Leider war ich fünf Minuten in der Warteschleife des Notrufs", sagte die 39-Jährige. Auf einer ins Internet gestellten Videoaufnahme war zu sehen, wie entsetzte Spieler und Besucher schreiend aufsprangen und flüchteten.

Turnier wurde fortgesetzt

Laut "B.Z." gelang den Tätern in einem schwarzen Mercedes die Flucht. Knapp vier Stunden nach dem Überfall wurde das Turnier, das am Sonntag enden sollte, wieder fortgesetzt. Das fünftägige Turnier mit rund 950 Teilnehmern wird von dem Veranstalter EPT (European Poker Tour) ausgerichtet; es ist demnach das größte Poker-Turnier in Deutschland.

(AFP/Reuters)
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