Bremen Polizist verübt drei Banküberfälle
Bremen (RPO). Ein Polizist aus dem Bremer Raubdezernat soll eine Bank in Bremen überfallen und zwei weitere Überfälle im Umland versucht haben. DNA-Spuren des Mannes seien an zwei Tatorten gefunden worden, berichtete der Leiter der Bremer Kriminalpolizei, Holger Münch, am Dienstag. Er korrigierte damit erste Angaben. Die Staatsanwaltschaft wollte noch am Dienstag Haftbefehl beantragen.
Das Motiv vermuten die Ermittler unter anderem in Geldnot. Der seit 35 Jahren im Dienst der Polizei stehende und bislang unauffällige Kripo-Beamte habe über seine Verhältnisse gelebt, sagte Münch. Es gebe auch Anzeichen für eine Alkoholkrankheit. Die Gesamtbeute habe 2.000 Euro betragen. Der 55-Jährige äußere sich nicht zu den Vorwürfen.
Laut Münch war die Polizei durch die Aussage einer Zeugin auf den Kollegen aufmerksam geworden. Sie habe ihn nahe einer Bank im niedersächsischen Stuhr erkannt, die er zuvor zu überfallen versucht hatte. Der 55-Jährige, der in Stuhr wohnt, war demnach am 16. Juli dieses Jahres maskiert und mit einem Regenponcho bekleidet in die Bank gegangen, hatte aber auf dem Absatz kehrt gemacht.
Diese Aussage habe letztlich zur Vernehmung des Beamten und zur Durchsuchung seiner Wohnung und seiner Diensträume am vergangenen Freitag geführt, sagte Münch.
Ein DNA-Abgleich mit Spuren an Kleidungsstücken habe am Montag die Verbindung zu zwei weiteren Verbrechen hergestellt. Die Kleidung war nach einem weiteren versuchten bewaffneten Überfall in Stuhr im August 2007 und einem vollendeten Raub in Bremen am 21. Juli dieses Jahres mit 2.000 Euro Beute in der Nähe der Banken weggeworfen worden.
Der Beamte habe am vergangenen Wochenende einen körperlichen Zusammenbruch erlitten und sei im Krankenhaus. Er sei am Montag bereits vom Dienst suspendiert worden, sagte Polizeipräsident Eckhard Mordhorst. Ein Disziplinarverfahren mit dem Ziel der Entfernung aus dem Amt laufe.
