Verfahren fortgesetzt Polizist sagt im Holzklotz-Prozess aus

Oldenburg/Telgte (RPO). In dem Mordprozess um den Wurf eines Holzklotzes von einer Autobahnbrücke wurde am Donnerstag vor dem Landgericht Oldenburg ein Polizeibeamter befragt. Er war an der Sicherstellung von Holzstücken beteiligt, die in der Nähe des Hauses des Angeklagten lagerten, wie ein Gerichtssprecher sagte.

Tödlicher Holzklotzwurf - eine Chronik
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Foto: AP

Eine zweite Zeugin sagte aus Krankheitsgründen ab. Die Journalistin sollte vernommen werden, weil sie auf der Brücke ein Fernsehinterview mit dem späteren Tatverdächtigen geführt hatte. Über den Befangenheitsantrag des Pflichtverteidigers gegen den Vorsitzenden Richter entschied die Kammer noch nicht.

Der Anwalt hatte zuvor die Beiordnung eines zweiten Pflichtverteidigers gefordert, dies hatte der Vorsitzende Richter aber abgelehnt. Der Verteidiger sah dies als Beleg der Befangenheit. Sollte der Antrag positiv beschieden werden, würde für den Vorsitzenden Richter ein Ergänzungsrichter einspringen.

Die Verhandlung wird am Freitag, 12. Dezember, mit der Befragung von zwei Polizeibeamten fortgesetzt. Sie waren nach der Festnahme des Angeklagten bei dessen Vernehmung dabei. Ab kommender Woche wird auch ein psychologischer Gutachter aus Berlin die Sitzungen verfolgen. Er soll im Laufe des Prozesses ein Gutachten über die Glaubwürdigkeit des Angeklagten anfertigen. Dieser hatte nach seiner Festnahme zunächst ein Geständnis abgelegt, es später aber widerrufen.

Der Angeklagte soll am Ostersonntag ein knapp sechs Kilogramm schweres Holzstück von einer Autobahnbrücke auf die A 29 bei Oldenburg geworfen haben. Das Geschoss durchschlug die Windschutzscheibe eines Autos und tötete eine 33-jährige Frau aus dem münsterländischen Telgte.

(DDP)
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