Nach falschem Verdacht im Mordfall Lena Polizeigewerkschaft für höhere Entschädigung

Osnabrück · Laut einem Zeitungsbericht hat sich die Gewerkschaft der Polizei im Emder Mordfall dafür ausgesprochen, die Entschädigung für den zu Unrecht verhafteten 18-Jährigen zu verdoppeln.

Fall Lena: Chronologie der Ereignisse
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Foto: dpa, Carmen Jaspersen

Der GdP-Vorsitzende Bernhard Witthaut sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wenn ein heranwachsender Mensch womöglich für sein ganzes Leben stigmatisiert ist, brauchen wir zumindest eine Verdoppelung der bisherigen Entschädigungsregelung."

Dem inzwischen 18-Jährigen stehen für seine drei Tage in Untersuchungshaft 75 Euro zu. Er und seine Familie benötigten weiter eine umfassende psychologische Betreuung, sagte Witthaut.

Der Chef der Polizeigewerkschaft schloss sich der Kritik an der verbreiteten Praxis im Internet an, sich unter Pseudonym zu äußern. "Wir brauchen Klarnamen im Internet", sagte Witthaut. Dies würde viele von rufschädigenden Äußerungen abhalten. "Außerdem könnte die Polizei Straftaten so schneller aufklären." Gegen den zu Unrecht wegen Mordes an der elfjährigen Lena verdächtigten Mann gab es nach seiner Festnahme massive Hetzparolen im Internet, die in einem Lynchaufruf gipfelten.

(dpa)
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