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Tag drei in Winnenden Polizei weist Vorwürfe über Ermittlungspanne zurück

Winnenden (RPO). Trauer und Ratlosigkeit machen sich am dritten Tag nach dem Amoklauf in Winneden breit. Nachdem am Donnerstag klar zu sein schien, dass Tim K. seine Tat zuvor im Internet bekannt gegeben hatte, musste die Polizei nun zugeben, doch keinen Beweis für die Amoklauf-Ankündigung zu haben. "Es ist möglich, dass noch nicht alles 100-prozentig durchermittelt war", räumte Polizeisprecher Klaus Hinderer ein. Vorwürfe über eine Panne weisen die Ermittler allerdings zurück. Und hoffen auf schnelle Klärung vom Server-Betreiber des Chats in den USA.

Amok-Ankündigung offenbar eine Fälschung
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Amok-Ankündigung offenbar eine Fälschung

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Vorwürfe der Ermittlungspanne zurückgewiesen

Angebliche Ermittlungspannen zur Echtheit der Internet-Ankündigung des Amoklaufs von Winnenden weist die Polizei allerdings strickt zurück. Die Untersuchungen zu den Hintergründen der Tat seien ein "dynamischer Prozess", sagte eine Polizeisprecherin. Bei solchen Vorkommnissen überschlügen sich die Ereignisse "von Minute zu Minute". Die Polizei betreibe eine sehr schnelle Pressearbeit. Dabei könne es auch vorkommen, dass Ergebnisse vor Bekanntgabe nicht "minutiös" überprüft werden könnten und sich im Nachhinein noch änderten.

Auch Polizeisprecher Hinderer räumte ein, es habe möglicherweise einen Übermittlungsfehler gegeben. Die Polizei sei bemüht, schnell zu informieren. "Es ist möglich, dass noch nicht alles 100prozentig durchermittelt war", sagte er.

Bei der Veröffentlichung von Informationen wollen die Ermittler aber vorsichtiger werden: Der Polizeisprecher betonte, es sollten nur "hundertprozentig" gesicherte Erkenntnisse veröffentlicht werden. Diese sollten "ganz niet- und nagelfest" sein.

Noch sieben Verletzen im Krankenhaus

Laut Hinderer kümmert sich derzeit ein Team aus rund hundert Notfallbetreuern des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizei sowie Seelsorgern um die Hinterbliebenen und Mitschüler der Opfer. An Unterricht sei derzeit nicht zu denken, sagte der Polizeisprecher. Zum einen sei das Gebäude der Albertville-Realschule weiterhin abgeriegelt. Zum anderen rufe der Ort des Amoklaufs schlimme Erinnerungen bei den Schülern wach.

Ein Sprecher der Stadt Winnenden sagte, andere Schulen in der Region hätten angeboten, die Realschüler aufzunehmen. Es gebe eine "große Hilfsbereitschaft". Wann genau der Unterricht aufgenommen werde und wo, stehe aber noch nicht fest.

Bestürzung bei Waffenmesse in Nürnberg

Der Präsident des Verbandes Deutscher Büchsenmacher und Waffenhändler (VDB), Jürgen Triebel, erklärte: "Auch wir müssen unseren Beitrag dazu leisten, dass alle, die Zugang zu Waffen haben, verantwortungsvoll damit umgehen und diese sicher aufbewahren". Es sollte alles daran gesetzt werden, dass sich derart furchtbare Ereignisse nicht wiederholten.

Auf der diesjährigen 36. IWA & Outdoor Classics zeigen bis zum kommenden Montag den Angaben zufolge 1.132 Aussteller aus 53 Ländern ihre Produkte rund um Waffen, Munition, Kleidung und Outdoor-Artikeln wie Ferngläser und Kameras. Erwartet werden rund 31.000 Fachbesucher aus mehr als 100 Nationen.

Alles zum Amoklauf in Winnenden

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