120 "Bandidos" festgenommen Polizei verhindert Bandenkrieg in Cottbus
Cottbus (RPO). Ein Großaufgebot der Berliner und Brandenburger Polizei hat am Wochenende in Cottbus eine Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Rockerbanden verhindert. Rund 130 Mitglieder der Motorradgang "Bandidos" wurden auf einem Parkplatz festgenommen.
Dabei seien zahlreiche verbotene Hieb- und Stichwaffen sowie Schutzwesten beschlagnahmt worden. Gegen alle Beteiligten laufen Ermittlungsverfahren wegen Bildung bewaffneter Gruppen, sagten die Polizeipräsidenten von Berlin und Frankfurt (Oder), Dieter Glietsch und Klaus Kandt, am Sonntag in Cottbus. Die Beteiligten wurden am Sonntag wieder auf freien Fuß gesetzt. Die meisten Rocker stammen aus Berlin und den ostdeutschen Bundesländern.
Am Freitag hatte das Landeskriminalamt (LKA) Berlin Hinweise auf eine offenbar kurz bevorstehende Prügelei zwischen den "Bandidos" und Mitgliedern von "Hells Angels MC" erhalten. Hintergrund des Konflikts zwischen den beiden weltweit agierenden Motorradgangs sind laut Polizei "massive Expansionsbestrebungen" beider Vereinigungen in Ostdeutschland. Im Raum Cottbus seien in diesem Jahr so genannte Chapter der Klubs gegründet worden. Diese kämpften nun um die Vormachtstellung in der Region.
Am Samstag wurden die "Bandidos" bereits bei ihrer Anreise von Polizisten verfolgt und beobachtet. In Cottbus wurden sie schließlich von Spezialeinsatzkräften der Berliner und Brandenburger Polizei festgenommen. Die Rocker wurden davon offenbar überrascht.
Im Zuge ihrer Ermittlungen stellte die Polizei eine "massive Alarmierung" bei den "Hells Angels" fest. Die Bande war offenbar durch eigene Recherchen vor dem möglichen Angriff gewarnt worden. Ein Teil der "Hells Angels" hielt sich am Samstagnachmittag am Lausitzring in Südbrandenburg auf und wurde dort von Spezialkräften des LKA überprüft. Die Betroffenen erhielten Platzverweise.
Glietsch würdigte nach dem Einsatz die gute Zusammenarbeit der Berliner und Brandenburger Polizei. Kriminelle Rockergruppen müssten zur Kenntnis nehmen, dass sie weder in der Hauptstadt noch im weiteren Umland ungestört agieren können. Kandt sagte: "Wir werden diesem kriminellen Phänomen keinen Spielraum in Brandenburg lassen."