Mordfall Bögerl Polizei soll wichtige Spur vernachlässigt haben

Heidenheim · Nach Medieninformationen hat es im spektakulären Mordfall Bögerl eine weitere Ermittlungspanne gegeben: Die Polizei soll mehr als zwei Jahre lang eine wichtige Spur vernachlässigt.

Bereits sechs Tage nach der Entführung der Bankiersfrau Maria Bögerl im Mai 2010 aus ihrem Haus in Heidenheim erreichte die Soko "Flagge" demnach ein anonymer Brief, berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Der Absender teilte darin offensichtlich mit, dass Maria Bögerl bereits tot sei.

Damals galt die Frau noch als vermisst, ihre Leiche wurde erst Wochen später entdeckt. Weiter hieß es in dem Brief angeblich, die Täter seien einer bestimmten Volksgruppe zuzuordnen. Sie seien in Panik geraten. Der Absender nannte laut "Spiegel" zwei Namen. Maria Bögerl war entführt und nach einer gescheiterten Lösegeldübergabe tot gefunden worden. Ihr Mann nahm sich ein Jahr später das Leben. Die Polizei wollte den "Spiegel"-Bericht am Sonntag nicht kommentieren.

Laut "Spiegel" versicherte die Sonderkommssion noch Anfang August, alle Behauptungen des Absenders seien damals ausermittelt worden, es habe sich nichts ergeben. In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" am vergangenen Mittwoch hingegen richtete die Soko einen dringenden Aufruf an den Verfasser des Schreibens. Man gehe davon aus, dass "er die Täter kennt", sagte der Stuttgarter Soko-Leiter Volker Zaiß im ZDF. Warum der Aufruf erst jetzt erfolgte und welche Details der Brief enthält, wollte die Polizei nicht dem "Spiegel" sagen.

(dpa)
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