Nachtaktion an der Waldschlößchenbrücke Polizei-Kommando holt Besetzer vom Baum

Dresden (RPO). Die Protestaktion in der 200 Jahre alten Buche nahe der Dresdner Waldschlößchenbrücke ist beendet. Ein Sondereinsatzkommando der Polizei holte die Besetzer in der Nacht vom Baum. Die Umweltschützer sind außer sich. Bei dem Einsatz seien Menschenleben gefährdet worden.

Dresden: Polizei holt Besetzer vom Baum
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Die Gegner der umstrittenen Waldschlößchenbrücke hatten neben der Buche eine Linde besetzt, um die Bauarbeiten im Rahmen der neuen Elbbrücke zu blockieren. Die Aktion von acht Aktivisten auf der Buche und drei Aktivisten auf der benachbarten Linde sei am Morgen beendet worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Damit könnten die geplanten Baumfällarbeiten beginnen.

Der Einsatz sei von etwa 50 Sympathisanten und Unterstützern der Organisation Robin Wood beobachtet worden, sagte der Sprecher. Gegen Morgen sei die Versammlung auf rund 100 Personen angewachsen. Etwa zehn Personen seien in Gewahrsam genommen worden.

Die Organisation Robin Wood kritisierte die "Nacht- und Nebelaktion" der Behörden. Bei dem Einsatz seien Menschenleben gefährdet worden, erklärte Robin-Wood-Sprecherin Sara-Ann Lampmann. Dies werde nur noch mehr Menschen gegen den Bau der Waldschlößchenbrücke aufbringen.

Die Buche in der Radeberger Vorstadt soll gefällt werden, weil sie bei der Verbreiterung einer Fernstraße im Weg steht, die zu der geplanten Brücke führen soll. Nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Bautzen begannen die Bauarbeiten für die Elbbrücke Mitte November vergangenen Jahres. Die UNESCO hat für den Fall, dass das Vorhaben realisiert wird, mit der Aberkennung des Welterbetitels für das Elbtal gedroht.

(ap)
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