Holocaust-Überlebende sollen berichten Polen wollen neue Auschwitz-Ermittlungen

Warschau (RPO). Das polnische Institut für Nationales Gedenken (IPN) will Ermittlungen "wegen der Existenz und der Tätigkeit des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau aufnehmen", berichtete am Donnerstag die polnische Zeitung "Rzeczpospolita".

Dabei gehe es um die Fortsetzung eines Verfahrens, das in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts begonnen worden sei. Aufgabe des IPN ist die Dokumentation und die Aufarbeitung von Straftaten während des Zweiten Weltkriegs. Das Institut verfügt jedoch auch über eine Justizabteilung mit staatsanwaltschaftlichen Vollmachten.

Im Zusammenhang mit den neuen Ermittlungen sollen möglichst alle Auschwitz-Überlebenden gehört werden, berichtete die "Rzeczpospolita". Am Ende werde es trotz der in Auschwitz verübten Menschheitsverbrechen höchstwahrscheinlich zu einer Einstellung des Verfahrens kommen.

Es sei aber nicht auszuschließen, dass noch unbekannte Täter am Leben sind, zitierte das Blatt einen IPN-Mitarbeiter. In diesem Fall werde Anklage wegen Verbrechen gegen das polnische Volk erhoben.

(apd/csi)
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