"Verrat am Christentum und seinem Stifter" Piusbruderschaft geißelt Kirchentag

Stuttgart/München (RPO). Die traditionalistische Piusbruderschaft kritisiert den bevorstehenden 2. Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München als "Verrat am Christentum und seinem Stifter". Der ÖKT bringe keine Orientierungshilfe für ein christliches Leben, "sondern Orientierungslosigkeit, Verwirrung und einen Schritt mehr auf die Entwertung aller Werte hin", sagte der deutsche Distriktobere der Priestervereinigung, Pater Franz Schmidberger, in Stuttgart.

Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil hätten die Päpste "jedem Katholiken die Teilnahme an solch einem Ereignis verboten und Widerspenstige aus der Kirchengemeinschaft ausgeschlossen". Schmidberger rief auch die Protestanten zum Fernbleiben auf.

Nach den Missbrauchskandalen brauche die Kirche in Deutschland am "allermeisten" den "Geist der Buße, den Willen zu Reinigung und Erneuerung, vor allem aber das Festhalten am katholischen Glauben". Das Programm des Kirchentags lasse "all diese wichtigen Punkte" aber vermissen. Von Glaubensverkündigung, missionarischem Eifer, vom Widerstand gegen "die sich ausbreitende Säkularreligion" sei dort keine Rede.

Schmidberger beklagte ferner "die Unterwanderung" und "Instrumentalisierung" der Großveranstaltung "durch die Vertreter widernatürlicher Unzucht". Die Homosexualität stehe nicht am Anfang, sondern am Ende einer Kultur. Auf dem Kirchentag erhielten "Sünde und Perversität" ein öffentliches Forum, "und dies mit Billigung und Unterstützung deutscher Bischöfe".

Bei näherem Hinsehen entpuppe sich das anstehende Ereignis "nicht als Kirchentag, sondern als ein Tanz um das goldene Kalb des Zeitgeistes". Die Piusbruderschaft werde parallel zum ÖKT in ihrem Münchner Zentrum "Anbetungsstunden" für alle Katholiken und "aufrichtige gläubige Protestanten" anbieten.

Der neue Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Alois Glück, sei in seiner Stellung für die Kirche ein "Un-Glück", kritisierte Schmidberger und fügte hinzu: "Nur für Kirchengegner macht ihm sein Name Ehre."

(DDP/nbe)
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