Öldämpfe im Flugzeug Piloten sind giftigen Gasen ausgesetzt
Berlin · In Passagierflugzeugen sind nach Angaben der Bundesregierung seit 2010 neun Vorfälle von Öldämpfen in der Kabine amtlich erfasst worden, die als "schwere Störungen" gelten.
Insgesamt zählte die zuständige europäische Agentur EASA von 2010 bis Mai dieses Jahres 67 Meldungen. Das geht aus einer Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Grünen-Anfrage nach Daten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung hervor. Damit wurden mehrere Medienberichte vom Dienstag bestätigt.
Der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Markus Tressel, sagte der "Bild"-Zeitung: "Wenn Piloten aufgrund giftiger Gase in der Kabinenluft Sauerstoffmasken ziehen müssen, zeigt das, wie groß die Probleme mit der Luftqualität sind. Dass Passagiere darüber nicht aufgeklärt werden, ist ungeheuerlich." Eine Gefährdung der Flugsicherheit sei nicht auszuschließen.
Das Verkehrsministerium erläutert in seiner Antwort: "Gegenwärtig legen keine konkreten Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung von Passagieren oder Besatzungsmitgliedern durch kontaminierte Kabinenluft vor." Die europäische Agentur sei zur Schlussfolgerung gekommen, "dass es sich um kein grundsätzliches Problem handelt." Das Thema solle aber kontinuierlich weiter überwacht werden.
Hintergrund ist nach Angaben der Grünen, dass Luft für die Klimaanlagen aus den Triebwerken abgezapft wird. In Triebwerksölen könnten sich giftige Zusatzstoffe befinden.