Vier Tote in Baden-Württemberg Kleinflugzeug und Hubschrauber stoßen zusammen

Philippsburg · Ein Sportflugzeug und ein Rettungshubschrauber krachen in der Nähe von Karlsruhe in der Luft ineinander. Vier Männer kommen ums Leben. Die Ursache des Unglücks ist unklar.

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sichern die Unfallstelle.

Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sichern die Unfallstelle.

Foto: dpa, bwe gfh

Bei den Toten handelt es sich um die beiden Piloten des Hubschraubers sowie die zwei Insassen des Sportflugzeugs, teilten Sprecher der Deutschen Luftrettung (DRF) sowie der Polizei mit. Weitere Details zu den Toten wie Alter oder Herkunft waren zunächst nicht bekannt.

Das Unglück ereignete sich nach Polizeiangaben gegen Dienstagmittag bei Oberhausen-Rheinhausen. Die beiden Maschinen kollidierten in der Luft und stürzten auf umliegende Felder. Wrackteile fielen in einen See und waren weiträumig in dem Gebiet verstreut. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, blieb zunächst unklar.

Polizeieinsatzleiter Gerhard Heck berichtete von einer Zeugenaussage, nach der das Flugzeug vom Typ Piper unmittelbar vor dem Zusammenstoß aus der Wolkendecke gekommen war.

Nach Angaben der DRF, zu der der Hubschrauber gehörte, war der Helikopter auf einem Trainingsflug und vom Baden-Airpark aus gestartet. Dorthin hätte er auch zurückkehren sollen. Das einmotorige Sportflugzeug war auf dem Weg von Basel nach Speyer.

Rettungskräfte und Polizei waren mit einem Großaufgebot vor Ort, auch zwei Polizeihubschrauber und ein Boot waren im Einsatz. Im See und drumherum wurde nach Wrackteilen gesucht. Die Feuerwehr war noch Stunden nach dem Unglück damit beschäftigt, die rauchenden Wrackteile zu löschen. Alleine elf Fahrzeuge kümmerten sich um den Nachschub mit Löschwasser, sagte der Sprecher der Kreisfeuerwehr, Edgar Geißler.

Suche nach Ursache könnte schwierig werden

Die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) in Braunschweig schickte nach Angaben eines Sprechers drei Experten zum Unglücksort, die sofort mit Untersuchungen beginnen sollten. "Sie werden die Nacht durcharbeiten", sagte der Sprecher. Laut Polizeieinsatzleiter Heck verfügen weder der Hubschrauber noch das Kleinflugzeug über eine Blackbox, deren Daten bei der Aufklärung helfen könnten.

In der Regel blieben die Fachleute drei bis fünf Tage vor Ort, erklärte der BFU-Sprecher. Zunächst müsse die Unglücksstelle kartiert werden. Alle Wrackteile werden mit ihrem Fundort verzeichnet. Erst nach sechs bis acht Wochen gebe es einen ersten Zwischenbericht, erst nach etwa einem Jahr einen Abschlussbericht.

Zusammenstöße von Flugzeugen in der Luft sind äußerst selten. Meist ist bei einem Absturz nur ein Flugzeug betroffen. Zu einem der größten Unglücke dieser Art kam es 2002 in der Nähe von Überlingen, als beim Zusammenstoß eines Fracht- und eines Passagierflugzeuges Dutzende Menschen starben.

(oko)
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