14 von 22 importierten Sorten fielen im Test durch Pestizide: Greenpeace warnt vor Früh-Erdbeeren

Hamburg (rpo). Erdbeer-Freunde warten schon sehnsüchtig auf die warme Jahreszeit. Oder sie kaufen Früh-Obst aus sonnigen Ländern wie Spanien und Marokko. Doch Vorsicht: Greenpeace hat bei Proben gefährliche Pestizide in vielen Früchten entdeckt.

Die Umweltschutzorganisation warnt deshalb vor pestizidbelasteten importierten Früh-Erdbeeren aus Spanien und Marokko. Bei 14 von 22 untersuchten Proben aus den großen Handelsketten seien gesundheitlich bedenkliche Mehrfachbelastungen mit bis zu fünf verschiedenen Pestiziden gleichzeitig gefunden worden, teilte Greenpeace am Dienstag in Hamburg mit.

Zwei Proben hätten die Pestizid-Grenzwerte sogar überschritten, lediglich fünf seien ohne Rückstände gewesen, hieß es.

Untersucht wurden Erdbeeren der sieben größten deutschen Supermarktketten, darunter Metro (Real, Kaufhof), Spar, Rewe, Aldi, Lidl, Tengelmann und Edeka/Karstadt. Besonders schlecht hätten spanische Erdbeeren von Kaufhof und Spar abgeschnitten.

"Risiko, belastete Ware zu kaufen, ist groß"

"Diese Erdbeeren sind gesundheitlich bedenklich, und der Verkauf ist gesetzeswidrig", sagte Greenpeace-Experte Manfred Krautter. Gegen Metro habe man Anzeige wegen wiederholten Verstoßes gegen das Lebensmittelgesetz erstattet.

Früh-Erdbeeren zählten zu den Obstsorten, die am stärksten und häufigsten mit Pestiziden belastet seien, und die Handelsketten müssten belastete Ware umgehend vom Markt nehmen, forderten die Umweltschützer. "Man muss grundsätzlich vor dem Verzehr von Früh-Erdbeeren warnen, denn das Risiko, belastete Ware zu kaufen, ist groß", betonte Krautter.

Zwar machten sich die gesundheitsschädlichen Wirkungen nicht gleich nach dem Verzehr bemerkbar, langfristig könne jedoch das Hormonsystem geschädigt werden. Besonders gefährdet seien Schwangere und Kleinkinder.

Im Vergleich zu den Vorjahren seien die Grenzwert-Überschreitungen bei Früh-Erdbeeren zurückgegangen, nicht jedoch der hohe Anteil mehrfacher Belastungen, hieß es. Greenpeace hatte die Supermarktketten bereits im vergangenen Jahr wegen häufiger Pestizidbelastungen bei Erdbeeren, Trauben und Paprika kritisiert und bessere Kontrollen gefordert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort