Eklat vor dem Schlesier-Treffen Pawelka spaltet mit antipolnischer Rede

Hannover · Das heute in Hannover beginnende Deutschlandtreffen der schlesischen Landsmannschaft wird von antipolnischen Tönen überschattet.

Der Bundesvorsitzende des Vertriebenenverbandes, Rudi Pawelka, sorgt für Unruhe vor dem Treffen der Schlesier.

Der Bundesvorsitzende des Vertriebenenverbandes, Rudi Pawelka, sorgt für Unruhe vor dem Treffen der Schlesier.

Foto: dpa, Peter Steffen

Der Bundesvorsitzende des Vertriebenenverbandes, Rudi Pawelka, geriet auch intern in die Kritik wegen seiner geplanten Rede, die er bei dem Treffen der Landsmannschaft halten will. Sowohl Niedersachsens Landtagspräsident Bernd Busemann als auch Innenminister Boris Pistorius (SPD) sagten ihre Teilnahme an dem Treffen ab, nachdem sie vom Inhalt der Rede Pawelkas erfahren hatten.

Pawelka selbst kann die Kritik nicht verstehen, die vor dem Deutschlandtreffen der Landsmannschaft an ihm laut geworden ist. "Ich kann nicht sehen, was an meiner Rede zu beanstanden ist", sagte Pawelka am Samstag zu Beginn des Treffens in Hannover. Er bedauere, dass es bereits nach Bekanntwerden erster Redeinhalte zu Absagen eingeladener Politiker gekommen sei. Die Schlesier wollten den Weg der Versöhnung gehen.

Busemann sagte der dpa, die geplante Rede des 73-Jährigen diene nicht der deutsch-polnischen Versöhnung. Der als moderat geltende Vorsitzende der Schlesischen Landesvertretung, Michael Pietsch, trat nach dem Lesen von Pawelkas Redemanuskript von seinem Amt zurück.

Das alle zwei Jahre abgehaltene Deutschlandtreffen mit zehntausenden Teilnehmern findet traditionell in Hannover statt. Die Mehrzahl dieser Vertriebenengruppe fand nach dem Krieg in Niedersachsen eine neue Heimat.

(dpa/felt)
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