Unter Autobahnbrücke in Passau Schleuser lassen zwölf Personen in Transporter zurück
Passau · Ein unter einer Autobahnbrücke abgestellter Transporter weckte am vergangenen Freitagmorgen das Interesse der Bundespolizei in Passau (Bayern). Schleuser stellten das Fahrzeug offenbar einfach ab. Auf der Ladefläche waren zwölf Personen eingesperrt.
Ein Bundespolizist war gegen 5.45 Uhr auf dem Weg zur Arbeit, als er kurz nach der Autobahnausfahrt Passau-Nord auf zwei wild gestikulierende Männer am Straßenrand aufmerksam wurde. Die beiden Syrer führten den Beamten zu der nahegelegenen Autobahnbrücke, unter der ein weißer Transporter mit österreichischer Zulassung stand.
Aus dem Inneren des Wagens waren laute Rufe und Klopfgeräusche zu hören. Nachdem die von innen verschlossenen Türen geöffnet werden konnten, fand der Beamte insgesamt zwöf Personen auf der Ladefläche vor. Das teilte die Bundespolizei in Passau mit.
Unbekannte Schleuser hatten sie offenbar eingesperrt, das Fahrzeug einfach stehen lassen und sich mit einem zweiten Auto aus dem Staub gemacht. Unter menschenunwürdigen Bedingungen wurde der Transport der elf Männer und einer Frau bewerkstelligt. Als Toilette dienten der Gruppe lediglich zwei leere Flaschen.
Die Ermittlungen gegen die Schleuser laufen derzeit auf Hochtouren. Es wird jedoch vermutet, dass sich diese bereits wieder ins Ausland abgesetzt haben.
Die zwölf Flüchtlinge wurden nach einer Erstversorgung in die Aufnahmeeinrichtung in Deggendorf gebracht, wo sie sich von den Strapazen erholen können.
Allein am vergangenen Wochenende registrierte die Bundespolizei mit über 200 unerlaubten Einreisen und sechs festgenommenen Schleusern einen neuerlichen Rekord.
