Kirchenoberhaupt geht zu den Armen Papst Franziskus betet auf Lampedusa

Papst Franziskus reist am heutigen Montag auf die Süditalien vorgelagerte Insel Lampedusa. Es ist eine Reise der besonderen Art.

Papst Franziskus auf Lampedusa eingetroffen
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Lampedusa ist in den vergangenen Jahren zum Symbol für Leid und Lebenswillen, aber auch für Tod und Trauer geworden. Tausende Flüchtlinge machten und machen sich in kaum seetüchtigen und oftmals überfüllten Booten von Nordafrika auf den Weg über das Mittelmeer auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen in Europa.

Viele haben den Weg ins vermeintliche Paradies mit dem Leben bezahlt, andere wurden und werden von der Küstenwache aufgegriffen und in das überfüllte Auffanglager Lampedusa gebracht. Sie haben Angst vor Abschiebung, erhoffen Asyl und treffen auf Argwohn. Die Menschen auf Lampedusa fühlen sich mit dem drängenden Flüchtlingsproblem allein gelassen.

Der Papst geht auf seiner ersten "Auslandsreise" zu den Armen, den Leidenden, den Verzweifelten und den trotz allem Hoffenden. Franziskus geht nicht als erstes in die polierten Salons der Mächtigen. Er geht zu den Ohnmächtigen im Asyllager. Dies ist eine starke Botschaft des Heiligen Vaters.

Franziskus wird mit dem Boot aufs Meer fahren, er wird dort vor der Insel einen Kranz ins Wasser werfen für die, die nicht lebend an Land kamen. Er wird für sie beten und auf das schwere Schicksal aller Flüchtlinge aufmerksam machen. Der Vatikan möchte die Franziskus-Reise als Appell an die Verantwortlichen verstehen, für diese Menschen in "extremer Not" zu sorgen.

Mit dem, was Franziskus tut, ist er glaubwürdig. Wie der heilige Franz von Assisi nimmt er sich der sozialen Not von Menschen an. Er ist bei ihnen. Dieser neue Stil und die Zurückstufung des oft sich selbst genügenden Protokolls unterscheidet ihn wohltuend von vielen Vertretern der politischen Kaste. Apropos neuer Stil: Wie es aus Rom hieß, will der Vatikan den Dialog mit der rückwärtsblickenden Piusbruderschaft beenden. Es gibt keine Annäherung.

(RP)
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