Feierliche Zeremonie im Petersdom Papst erhebt Deutsche zu Kardinälen

Vatikanstadt · In einer feierlichen Zeremonie hat Papst Benedikt XVI. am Samstag 22 Geistliche in den Kardinalsrang erhoben, darunter mit dem Berliner Erzbischof Rainer Maria Woelki und dem Jesuitenpater Karl Josef Becker auch zwei Deutsche. 18 der 22 neuen Kardinäle sind jünger als 80 Jahre und dürfen somit an einem Konklave teilnehmen und eines Tages den Nachfolger von Benedikt XVI. wählen.

Papst Benedikt XVI. nutzt rollendes Podest
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Bei der Feier ließ sich das 84 Jahre alte Oberhaupt der Katholischen Kirche auf einer rollenden Plattform in den Petersdom fahren. Dort setzte der Papst den neuen Kardinälen ihre scharlachroten Birette auf und überreichte ihnen die Kardinalsringe. Insgesamt wurden 16 Europäer, zwei Geistliche aus den USA sowie ein Brasilianer, ein Inder, ein Kanadier und ein Chinese in den Kardinalsstand erhoben. Es ist das vierte Mal seit seinem Amtsantritt 2005, dass Benedikt XVI. in einem Konsistorium neue Kardinäle ernennt.

Kritiker bemängeln, dass bei den Ernennungen europäische Geistliche bevorzugt würden. Von den 125 zur Papstwahl berechtigten Kardinälen kommen nun 67 aus Europa, 22 aus Südamerika, 15 aus Nordamerika, elf aus Afrika und zehn aus Asien und dem Pazifikraum. Mit jetzt 30 stellen die Italiener zudem eine starke Gruppe unter den zur Papstwahl berechtigten Kardinälen, mehr als jedes andere Land. Dies wird von Beobachtern als Indiz für den Einfluss des Vatikans-Staatssekretärs Tarcisio Bertone gewertet. Die große Mehrheit der bisherigen Päpste - mehr als 200 - kamen aus Italien.

Eine wichtige Aufgabe der Kardinäle ist die Wahl eines neuen Papsts nach dem Tod des Amtsinhabers. Bei einem derartigen sogenannten Konklave sind alle Mitglieder des Konsistoriums unter 80 Jahren wahlberechtigt. Einen neuen Papst wählen die Kardinäle in der Regel aus ihrer Mitte.

Der Berliner Erzbischof Woelki gilt als Zögling des konservativen Kardinals Joachim Meisner, des Erzbischofs von Köln, für den er früher als Sekretär gearbeitet hatte. 2003 ernannte ihn der damalige Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof von Köln. Im vergangenen August trat er dann die Nachfolge des im Juni verstorbenen Berliner Erzbischofs, Kardinal Georg Sterzinsky, an. Jesuitenpater Karl Josef Becker lehrt an der Päpstlichen Universität in Rom.

(AFP)
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