Polizei rät von Ostsee-Trip ab „Die Verkehrslage auf der A1 ist katastrophal“

Lübeck · Die sommerlichen Temperaturen haben am Samstagmorgen viele Kurzurlauber auf die Autobahnen gelockt und zu kilometerlangen Staus geführt. Schon am Mittag warnte die Polizei Kurzentschlossene und Nachzügler davor, ebenfalls noch den Weg an die Küste anzutreten.

 Zahlreiche Menschen waren schon in den Morgenstunden am Timmendorfer Strand unterwegs.

Zahlreiche Menschen waren schon in den Morgenstunden am Timmendorfer Strand unterwegs.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

„Die Verkehrslage auf der A 1 ist katastrophal. Wer jetzt noch Richtung Ostsee losfährt, muss selbst wissen, was er sich antut“, sagte ein Sprecher der Polizei.

Zwischendurch habe sich der Verkehr auf bis zu 17 Kilometern gestaut, doch auch auf dem restlichen Streckenabschnitt zwischen Hamburg und Lübeck sei durchweg mit stockendem Verkehr zu rechnen. Auch an den Küsten selbst kam es bedingt durch das hohe Besucheraufkommen zu langen Wartezeiten: Gegen 12 Uhr waren in der Lübecker Bucht nach Angaben der Polizei nahezu alle Parkplätze belegt.

Auch die Strände, wie beispielsweise in Timmendorf an der Seebrücke oder in Scharbeutz, seien zu dieser Zeit bereits stark ausgelastet gewesen. „Das Kontigent ist aufgebraucht, mehr geht nicht“, sagte eine Polizeisprecherin des Lagedienstes Schleswig-Holstein. Neben dem Aufruf, auf einen Strandbesuch zu verzichten, mahnte die Polizei zudem Urlauber zur Vorsicht. So lasse sich an den engen Strandpromenaden kaum kontrollieren, ob die geltenden Corona-Bestimmungen wie der Mindestabstand eingehalten werden.

Das sonnige Wetter mit den gestiegenen Temperaturen hat auch den Ostseestränden in Mecklenburg-Vorpommern einen rekordverdächtigen Besucheransturm beschert. Nach den besucherärmeren vergangenen Wochen waren die Strände ausnahmslos sehr gut besucht, wie verschiedene DLRG-Wachstationen zur Mittagszeit bestätigten. „Das ist für uns heute der beste Tag der Saison“, sagte ein Wachführer einer Wasserrettungsstation im Ostseebad Boltenhagen, wo rund 24 Grad gemessen wurden.

Auch an den Stränden des Seeheilbades Graal-Müritz tummelten sich die Besucher, die das hervorragende Wetter für sich nutzen und vereinzelt in der rund 18 Grad kalten Ostsee Erfrischung suchten. „So voll wie heute war es an diesem Strand in diesem Jahr noch nicht“, sagte Abschnittsleiter André Rieckhoff. Auch auf den Inseln wie Usedom oder Poel füllten Einheimische und Tagestouristen die Strände.

Wer sich am Ende dann doch noch einen Platz an der Strandpromenade sichern konnte, entspannte sich auf dem eigenen Handtuch - oder suchte die Erfrischung in der rund 18 Grad kühlen Ostsee.

Das uneingeschränkte Sommergefühl an der Küste soll laut Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) jedoch nur von kurzer Dauer sein: am Sonntag sei morgens mit wechselhaftem Wetter zu rechnen, am Nachmittag könne es bei Temperaturen bis zu 23 Grad auch zu leichten Regenschauern kommen.

(felt/dpa)
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